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Indischer Armeekonvoi auf dem Weg in die Grenzstadt Kargil (Archivbild, Juni 1999).

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Wanderarbeiter warten auf Bustickets, um Srinagar verlassen zu können.

Foto: APA/AFP/SAJJAD HUSSAIN

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Großer Andrang vor dem Bahnhof von Jammu.

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Srinagar – Der Konflikt zwischen den Atommächten Indien und Pakistan um die Region Kaschmir ist am Mittwoch weiter eskaliert. Die Regierung in Islamabad erklärte indische Diplomaten zu unerwünschten Personen und forderte sie zur Ausreise auf. Zugleich wolle man den Handel mit Indien aussetzen und bilaterale Abkommen überprüfen.

Am Montag hatte die indische Regierung die Autonomierechte für den von Indien kontrollierten Teil der von beiden Ländern beanspruchten Region Kaschmir aufgehoben. Artikel 370 der Verfassung garantierte der Region unter anderem eine eigene Verfassung, eine eigene Flagge und weitgehende Kompetenzen mit Ausnahme der Außen- und Verteidigungspolitik.

Der Konflikt in dem Himalaja-Gebiet dauert bereits mehr als 70 Jahre. Seitdem Britisch-Indien im Jahr 1947 unabhängig und in Indien und Pakistan geteilt wurde, streiten die beiden Länder um die gesamte Herrschaft über Kaschmir. Zwei Kriege wurden deswegen bereits geführt. Beide Atommächte beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir, ein weiterer Teil gehört zu China.

Demonstrant sprang in Fluss

Bei Protesten in der Provinzhauptstadt Srinagar, die seit Wochenbeginn von zehntausenden Polizisten und Soldaten abgeriegelt wird, starb ein Demonstrant. Der Jugendliche habe gegen die Ausgangssperre verstoßen und sei auf der Flucht vor der Polizei in den Fluss Jhelum gesprungen, erklärte ein Polizeibeamter am Mittwoch. Laut Spitalsangaben wurden 13 Menschen mit Schusswunden und anderen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Der pakistanische Generalstab diskutiert das weitere Vorgehen.

Laut BBC wurden mehrere Aktivisten festgenommen. Da die Internetverbindung gekappt und Mobilfunknetze abgeschaltet wurden, gibt es derzeit kaum zuverlässige Informationen aus Kaschmir. Bis auf einige Apotheken waren die meisten Geschäfte in Srinagar am Mittwoch weiterhin geschlossen, die Armee errichtete in der ganzen Stadt Straßensperren.

In der Nacht auf Mittwoch fuhren Lautsprecherwagen der Polizei durch die Straßen, aus denen die Bewohner davor gewarnt wurden, ihre Häuser zu verlassen.

Die pakistanische Regierung kündigte an, den "illegalen, einseitigen" Schritt Indiens über das Himalaja-Tal – das auf mehrere Länder aufgeteilt ist – vor den Uno-Sicherheitsrat bringen zu wollen. Außenminister Shah Mehmood Qureshi gab am Mittwoch bekannt, dass er demnächst nach China zu reisen beabsichtige. (red, APA, 7.8.2019)