Im Hintergrund die beiden ehemaligen FPÖ-Politiker Johann Gudenus und Heinz-Christian Strache. Im Vordergrund: der Detektiv J. H.

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Die Hinweise auf eine frühere Zusammenarbeit zwischen einem der an dem Ibiza-Video beteiligten Detektive und den österreichischen Behörden verdichten sich. Dabei soll es um eine Operation namens "Projekt Mezzo" im Bereich des Tabakschmuggels gehen. Der internationale Tabakkonzern Philip Morris soll eine Detektei mit Ermittlungen beauftragt haben, dabei kam es zur Kooperation mit der Finanzpolizei und dem Bundeskriminalamt.

Der Konzern bestätigt dem STANDARD, eine Operation dieses Namens zu kennen. Es stimme auch, dass es im Zeitraum der Operation zum Aufgriff "großer Mengen illegaler Zigaretten durch die Zollbehörden kam". Unterlagen zu dem Projekt liegen jedoch nicht mehr vor, weil die zuständigen Mitarbeiter den Konzern verlassen hätten. Deshalb könne man nicht sagen, ob der durch den Ibiza-Clip in die Schlagzeilen geratene Detektiv J. H. daran beteiligt war.

Beim Innenministerium gibt man sich dazu bedeckt: Laufende Ermittlungen will man dort nicht kommentieren, auch die Existenz eines "Projekt Mezzo" wird nicht kommentiert. Auch das Finanzministerium verweist auf eine laufende Anfrage. Über den Fall hatte zuerst der umstrittene Blog "Fass ohne Boden" berichtet, dem zahlreiche Dokumente vorliegen.

Eidesstattliche Erklärung

Etwaige Verbindungen zwischen den Ibiza-Hintermännern und den heimischen Behörden geraten wegen eines Gerichtsprozesses zwischen Ibiza-Detektiv J. H. und der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" wieder in die Schlagzeilen. J. H. will die Verbreitung einiger Inhalte über ihn verbieten lassen. Dabei geht es auch um einen Vorfall im Zusammenhang mit Suchtgift. In einer eidesstattlichen Erklärung, die dem STANDARD vorliegt, gibt J. H. an, dass der Vorfall im Rahmen einer Operation "für eine Behörde" geschah. Das griff am Mittwoch "Die Welt" auf, die über eine Verbindung zum österreichischen Bundeskriminalamt spekulierte. Heute, Donnerstag, kommt es in Berlin zur Gerichtsverhandlung zwischen J. H. und Zeit. (Fabian Schmid, 7.8.2019)