Keine Woche vergeht, in der nicht eine neue Studie erscheint, die mit noch schlimmeren Horrorzahlen bezüglich des Fachkräftemangels aufwarten kann. Aktuell verschickt das Jobportal "Stepstone" den Jammer der heimischen Wirtschaft: 220.000 Fachkräfte dringend gesucht. Eine Bedrohung für das Geschäft. Das sagen Firmen, denen Datenexperten fehlen, das sagt die Hotellerie, der Köche abgehen.

Auch die Gastronomie ist vom Fachkräftemangel betroffen.
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Drei Parameter sind für alle gleich: Die demografische Kurve steht kopf, es gibt weniger Junge. Datenspezialisten suchen alle, davon gibt es nicht genug. Und immer mehr Menschen sind mobil und können es sich leisten zu wählen, ob sie in einer miesen Firma arbeiten wollen oder nicht – und vor allem: wie viele Stunden. Oft kommt die Luxusfrage dazu: Hat diese Arbeit für mich einen Sinn? Für Unternehmen ist das anspruchsvoll, aber manche schaffen es ja.

Wer sind die Gewinner, wer hat die Fachkräfte? (Es gibt Developer und Köche, und irgendwo arbeiten diese.) Die Antwort ist einfach, schlicht und bekannt: die guten Firmen. Das heißt, jene, die Mitarbeitende als Menschen mit Lebensphasen sehen, auf die Rücksicht zu nehmen ist. Jene, die mit dem Vorbild der Chefs eine Unternehmenskultur haben, die Wertschätzung als Grundlage leben, die Karenzväter nicht drohend anschauen, die aus den Belegschaften nicht rauspressen, was geht. Diejenigen, zu denen man gern geht – an den meisten Tagen. (Karin Bauer, 7.8.2019)