Der irische Billigflieger Ryanair droht der Belegschaft seiner österreichischen Tochter Laudamotion mit Kündigungen und dem Einsatz polnischer Billigpiloten. Aus diesem Anlass ist ein Rückblick unter dem Titel "türkis-blaue Wirtschaftspolitik" ganz erhellend. Der verstorbene Niki Lauda hat 2018 seine "Niki"-Airline aus der Konkursmasse der Berlin Air zurückgekauft. Er bekam dafür höchste politische Unterstützung durch Kanzler Sebastian Kurz und Verkehrsminister Norbert Hofer. Schon vor der Wahl 2017 hatte sich Lauda für Kurz ausgesprochen.

Lauda sagte dazu: "Sie haben mich unterstützt, weil sie logischerweise eine österreichische Airline in Wien haben wollten und nicht eine spanische Airline oder irgendeine andere ausländische."

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Niki Lauda mit Ryanair-Chef Michael OLeary.
Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

Logischerweise. Der Zuschlag an Lauda wurde von Türkis-Blau als "österreichische Lösung" vermarktet. Dann verkaufte Lauda aber an die irische Billigfluglinie Ryanair. Hofer meinte, das sei immer noch eine österreichische Lösung, weil ja der Standort Wien erhalten bleibe.

Die österreichische Belegschaft der Laudamotion, die nun von Ryanair massiv unter Druck gesetzt wird, sieht das vielleicht anders. Aber natürlich ist es eine "österreichische Lösung". Das heißt halt nur, dass man als Unternehmer türkis-blaue Politiker hofiert und dafür mit der Möglichkeit belohnt wird, einen guten Schnitt zu machen. Logischerweise. (Hans Rauscher, 7.8.2019)