Bei "Rocket League" gibt es künftig keine Lootboxen mehr. Das schmeckt vielen Usern nicht.

Foto: Psyonix

Bei Rocket League wird es künftig keine Lootboxen mehr geben. Die Änderung soll Ende des Jahres in Kraft treten. Spieler sollen künftig genau jene Inhalte kaufen können, die sie wollen und nicht auf das Zufallsprinzip vertrauen müssen. Entwickler Psyonix will damit sicherstellen, dass "Spielern das beste Erlebnis" zugesichert wird.

Epic Games wird attackiert

Die Ankündigung kam bei vielen Nutzern allerdings nicht allzu gut an. Obwohl viele Spieler den Schritt begrüßen, finden sich unter dem Statement etliche User, die die Abkehr von Lootboxen kritisieren und Epic Games attackieren. Der Fortnite-Hersteller hat die Spieleschmiede im Mai 2019 übernommen.

Ein YouTuber öffnet "Rocket League"-Lootboxen und hunderttausende schauen ihm dabei zu.
Jon Sandman

Geld mit Schlüsseln verdient

Die Unzufriedenheit beruht offenbar auch darauf, dass manche User Geld mit Schlüsseln für Lootboxen verdient haben. Sie wollen nun wissen, ob diese nach der Änderung wertlos sind und sie nun alle Schlüssel verbrauchen sollen. Außerdem finden sich in Lootboxen teils sehr seltene Inhalte, die als Statussymbol gehandelt werden und ebenso viel Geld einbrachten. Dieses Einkommen fällt nun für manche User weg.

Lootboxen länger in der Kritik

Lootboxen stehen schon länger in der Kritik. Eine größere Debatte rund um das Element entbrannte im November 2017 zum Release von Star Wars: Battlefront 2. Um alle Inhalte des Games freizuschalten, mussten Spieler entweder sehr viel Zeit oder Geld aufbringen. Seither sind Lootboxen auch ins Visier der Gesetzgeber geraten. In Belgien und der Niederlande wurden diese bereits verboten – in Österreich finden Gespräche dazu statt.

Großer Widerstand aus der Industrie

Für die Hersteller selbst sind Lootboxen eine wahre Cashcow. EA verdient mit diesem Element bei Fifas Online-Modus Ultimate Team Millionen. Dementsprechend groß ist auch der Widerstand der Industrie, Lootboxen abzuschaffen beziehungsweise diese zu reglementieren. Bei einer Anhörung im britischen Parlament verteidigte eine EA-Managerin das Element und verglich dieses mit Überraschungseiern. (dk, 8.8.2019)