Jupiter im Visier: Hubble-Aufnahme vom 27. Juni 2019.
Foto: NASA / ESA / A. Simon / M.H. Wong

Jupiters Großer Roter Fleck ist nicht nur so etwas wie ein Markenzeichen des Gasplaneten. Obwohl Astronomen diesen größten Wirbelsturm des Sonnensystems (er hat in etwa den Durchmesser unserer Erde) schon seit 300 Jahren beobachten, gibt er auch im Zeitalter der Raumfahrt noch viele Rätsel auf. Welche chemischen Elemente für die auffällige Färbung verantwortlich sind, ist nicht geklärt.

Flecken, Tupfen, Bänder

Eine neue Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops von Ende Juni zeigt Jupiter und seinen Fleck in atemberaubendem Detail, insbesondere die Wolken um den gigantischen Fleck und auch einige kleinere Wirbelstürme sind als weiße und braune ovale Flecken gut zu erkennen. Letztere können von einigen Stunden bis zu Jahrhunderten toben.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme befand sich Jupiter 644 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Foto: NASA / ESA / A. Simon / M.H. Wong

Wie schon frühere Aufnahmen bestätigt auch diese, dass der Große Rote Fleck langsam kleiner wird. Die Ursache dafür ist unklar. Jupiters verschiedenfarbige Wolkenbänder enthalten Kristalle aus gefrorenem Ammoniak, möglicherweise gibt es auch eine dünne Schicht aus Wasserwolken darunter. Im Vorjahr berichteten Forscher, dass auch Jupiters Fleck bedeutende Mengen Wasser beherbergen könnte.

Spektakulärer Schnappschuss

Ein weiterer sehenswerter Jupiter-Schnappschuss ist indes einem Astrofotografen in Texas Anfang August gelungen: Er filmte den Planeten just in dem Augenblick, als er vermutlich von einem größeren Meteor getroffen wurde. Knapp unter dem Äquator links im Video taucht plötzlich ein Punkt auf, leuchtet hell und verschwindet langsam wieder.

"Nachdem ich das Video angesehen und den Lichtblitz gesehen hatte, begannen meine Gedanken zu rasen", sagte Ethan Chappel zu "Science Alert". Er schickte seine Aufnahme umgehend an Astronomen weiter.

Bolide trifft Gasriesen

Ein solches Ereignis festzuhalten sei erstaunlich, "ich habe so etwas noch nie gesehen", kommentierte Jonti Horner von der australischen University of Southern Queensland den Film. "Es ist atemberaubend." Bei dem Lichtblitz dürfte es sich um einen sogenannten Boliden gehandelt haben – ein besonders heller Meteor, der in der Jupiteratmosphäre explodierte.

Derartige Treffer sind auch auf der Erde keine Seltenheit. Beim Giganten Jupiter, der auf elf Erddurchmesser und 318 Erdmassen kommt, sind Einschläge aller Art weitaus häufiger. Genau im richtigen Moment zu filmen, ist aber zweifellos ein seltener Glücksfall. (dare, 12.8.2019)