Als Maßnahme gegen die Stauproblematik und den Ausweichverkehr führte die Tiroler Landesregierung Fahrverbote gegen den Ausweichverkehr ein. "Die gewünschten Entwicklungen seien eingetreten", sagte der Landeshauptmann und stellte damit den Fahrverboten ein positives Zeugnis aus.

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Innsbruck – Knapp sechs Wochen nach der Einführung von regionalen Fahrverboten hat Tirol eine erste Zwischenbilanz gezogen. Diese fällt durchweg positiv aus. "Verstopfte Ortsdurchfahrten, die es selbst Rettungskräften mancherorts nicht mehr möglich machten, zum Einsatzort zu gelangen, gibt es nun nicht mehr", sagte Landeschef Günther Platter in einer Mitteilung.

Seit die Fahrverbote in Kraft sind, habe es fast keine Behinderungen auf den Gemeindestraßen gegeben, die durch die betroffenen Ortschaften führen. "Unsere Maßnahmen zeigen Wirkung", so Platter. Auch die Landeshauptmann-Stellvertreterin in Tirol, Ingrid Felipe von den Grünen, zeigte sich zufrieden. "Trotz des massiven Verkehrsaufkommens an den Wochenenden konnten die Ortsdurchfahrten staufrei gehalten werden", so Felipe.

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Autofahrer einsichtig

Seit Ende Juni gelten im Großraum Innsbruck und in den Bezirken Reutte sowie Kufstein an den Wochenenden Fahrverbote. Die Maßnahmen gelten noch bis Mitte September. Ziel der Fahrverbote ist, dass Reisende nur die Autobahn und keine Ausweichrouten nutzen.

Auf den elf Fahrverbots-Teilstrecken im Großraum Innsbruck seien bisher rund 3.000 Fahrzeuge zurückgewiesen worden, teilte das Land am Donnerstag mit. Dabei hätten sich die Autofahrer einsichtig gezeigt. "Organstrafverfügungen und Anzeigen waren absolute Ausnahmen", berichtete Markus Widmann, Leiter der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion.

Korridormaut

Auch die Urlauber selbst würden positiv auf die Fahrverbote reagieren. "Auch viele Urlaubsgäste sehen, dass wir in einigen Ortschaften zu manchen Zeiten einen kompletten Verkehrsstillstand hatten und dass es so nicht weitergehen konnte. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und die vorliegenden Zahlen belegen, dass die getroffenen Maßnahmen auch greifen", erklärte Platter.

Kommende Woche gelten die Fahrverbote aufgrund des Feiertages am Donnerstag bereits ab Mittwoch 7.00 Uhr bis Sonntag 19.00 Uhr. Die Entscheidung des Landes hatte zu heftiger politischer Kritik vor allem aus Deutschland geführt. Tirol will jedoch weitere Schritte setzen. Etwa eine Korridormaut von München bis Verona, um den Lkw-Verkehr über den stark belasteten Brenner einzudämmen. (red, 8.8.2019)