Die Vorwürfe gegen Neymar haben vorerst kein gerichtliches Nachspiel.

Foto: APA/AFP/FRANCK FIFE

Brasiliens Justiz hat die Vergewaltigungsanzeige gegen Fußball-Superstar Neymar vorerst zu den Akten gelegt. "Wir haben uns zur Archivierung des Prozesses entschlossen, weil es keine ausreichenden Beweise gibt", erklärte Staatsanwältin Flavia Merlini am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Es bestehe aber weiter die Möglichkeit, die Untersuchung neu zu eröffnen, verkündete Merlini für den Fall, dass neue Beweise auftauchen. "Aufgrund des vom Opfer präsentierten medizinischen Gutachtens lag unseres Erachtens nach keine Verletzung vor, die eine Vergewaltigung belegt", beteuerte jedoch die Staatsanwältin.

Mangelnde Beweise

Zudem habe das vermeintliche Opfer, Najila Trindade, versprochene Beweise nicht vorgelegt. So soll die 26-Jährige die Aushändigung des angeblich per Handy aufgezeichneten Mitschnitts des erzwungenen Geschlechtsverkehrs zunächst verweigert haben. Danach seien laut Trindade die Aufnahmen bei einem Einbruch gar komplett verschwunden. Trindade hatte Ende Mai, also zwei Wochen nach einer gemeinsamen Nacht mit dem Stürmer von Paris St. Germain in einem Luxushotel der französischen Hauptstadt Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet.

"Was hinter vier Wänden passiert, können wir unmöglich wissen. Da steht ihr Wort gegen das seinige. Und die Beweise waren für eine Anklage nicht ausreichend", erklärte die Staatsanwältin abschließend. (APA, red, 9.8.2019)