Die Debatte um Kreuzfahrtschiffe in Venedig reißt nicht ab. Nun will der italienische Verkehrsminister die Schiffe in andere Häfen umleiten.

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Riesenschiffe vor dem Markusplatz: Damit soll es in Zukunft vorbei sein. Nach dem Willen des italienischen Verkehrsministers Danilo Toninelli sollen Kreuzfahrtschiffe die Häfen Fusina und Lombardia außerhalb des Stadtzentrums anlaufen. Auch der Ausbau von Chioggia am Fuße der Lagune oder von Lido San Nicolo, einem Fährhafen an der Adria, wird diskutiert.

Neue Anlegestellen

Geht es nach Toninelli, soll die Umleitung bereits ab September in Kraft treten. Jedenfalls möchte er bis 2020 "ein Drittel der Schiffe aus der Lagune raushalten", wie er in einem Video auf Facebook erklärte. Auf lange Sicht soll die Stadtregierung nun über einen Ort für neue Anlegestellen debattieren.

Die riesigen Kreuzfahrtschiffe fügen der historischen Lagunenstadt jedes Jahr beträchtliche Schäden zu. Die verursachten Wellen schaden den Fundamenten der zum Weltkulturerbe gehörenden Stadt. Zudem bedrohen die Schiffe das sensible ökologische Gleichgewicht in der Lagune. Zuletzt hatten mehrere Unfälle die emotionale Debatte über die Luxusdampfer weiter angeheizt. Vor etwas mehr als zwei Monaten hatte die MSC Opera an der Anlegestelle San Basilio ein Touristenboot gerammt. (red, 9.8.2019)