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Rechts ein Serval in vertrauter Fellzeichnung – links die seltene "Panthervariante" der Kleinkatze.
Fotos: Lehrstuhl für Zoologie III / Universität Würzburg und AP Photo/Kevin Frayer

Die in weiten Teilen Subsaharaafrikas verbreiteten Servale (Leptailurus serval) haben in der Regel ein an Geparden oder Leoparden erinnerndes Muster schwarzer Flecken auf gelbbraunem Grund. Wie beim Leoparden gibt es aber auch bei diesen hochbeinigen Kleinkatzen einen "Panther": eine rein schwarze Farbvarietät, die jedoch nur sehr selten vorkommt. Am häufigsten wurde diese spezielle Variante bislang im Hochland Ostafrikas gesichtet – und genau dort wurde nun auch ein Exemplar von einer Kamerafalle deutscher Forscher ertappt.

Wissenschafter der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) erforschen seit Jahren die Artenvielfalt in der Kilimandscharo-Region. Zuletzt hatte das Team um Ingolf Steffan-Dewenter und Marcell Peters dafür auf 66 Untersuchungsflächen jeweils fünf Kamerafallen installiert. Diese Flächen befanden sich in der Savanne im Tiefland ebenso wie in Waldregionen in mittleren Höhenstufen und in der Buschlandschaft auf bis zu 4.550 Metern Höhe. Die Kameras blieben jeweils zwei Wochen vor Ort, dann wurden sie abgeholt und ausgewertet.

Dieser Abbott-Ducker und die Diadem-Meerkatze tappten ebenfalls in die Kamerafalle.
Foto: Lehrstuhl für Zoologie III / Universität Würzburg

Insgesamt 80.000 Aufnahmen wurden anschließend gesichtet, auf gut 1.600 davon waren Säugetiere zu sehen. Die Bandbreite war groß: von Paarhufern wie Buschschweinen oder Kleinen Kudus (einer Antilopenart) über Primaten bis zu Stachelschweinen und dem schwarzen Serval. Insgesamt waren es 33 verschiedene Tierarten.

Selten gesichtet

Besondere Freude machten den Forschern Aufnahmen einer sehr seltenen Antilope: Der Abbott-Ducker (Cephalophus spadix) wird über einen Meter lang und 50 bis 60 Kilogramm schwer –für einen Ducker also recht groß. Ducker sind eine Untergruppe von Antilopen, die weit weniger bekannt sind als ihre Verwandten in der Savanne. Sie leben in Wäldern, sind kleinwüchsig – manche Arten nur so groß wie Hasen – und haben deutlich kleinere Hörner als die Antilopen der Savanne.

"Wir haben den Abbott-Ducker mit unseren Videofallen an elf Standorten in Höhen von 1.920 bis 3.849 Metern insgesamt 105 Mal erwischt", sagt Friederike Gebert von der JMU. "Sogar ein Video von einem Paarungsversuch ist dabei."

Die Ergebnisse der Forschungsgruppe werden Mitte August im "Journal of Animal Ecology" veröffentlicht. Steffan-Dewenter abschließend dazu: "Bei den großen Säugetieren ist die Biodiversität vor allem in Naturschutzgebieten hoch, während sie in nicht geschützten Arealen um 53 Prozent abfällt. Damit unterstreicht unsere Studie, wie wichtig Schutzgebiete für die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt bei großen Säugetieren in tropischen Bergregionen sind." (red, 9. 8. 2019)