Ein 23-Jähriger wurde in Las Vegas festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, Anschläge auf eine Synagoge oder eine Bar mit vorwiegend LGBT-Publikum geplant zu haben.

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Los Angeles – In den USA ist ein junger Mann mit Verbindungen in die rechtsextreme Szene festgenommen worden: Er soll einen Sprengstoffanschlag auf eine Synagoge oder eine Bar mit vorwiegend LGBT-Publikum erwogen haben. Der 23-Jährige aus Las Vegas im Staat Nevada wurde des Besitzes von Material zum Bau einer Bombe beschuldigt, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.

Demnach stand der Mann über das Internet mit einer "extremistischen Organisation" in Kontakt, die durch "Terrorismus und andere gewalttätige Taten" eine Vorherrschaft der Weißen durchsetzen will. Es habe online einen Austausch über die Herstellung von Sprengstoff, einen Anschlag auf eine Synagoge sowie die Observierung einer Schwulenbar gegeben. Einem Informant der Bundespolizei FBI habe der Verdächtige mitgeteilt, dass er auf der Suche nach Orten, die er attackieren könne, sei, berichtet die "New York Times."

Bis zu zehn Jahre Haft

Der 23-Jährige wurde am Donnerstag festgenommen. Die Ermittler fanden bei ihm ein Notizbuch mit Plänen für einen möglichen Anschlag in der Region Las Vegas und Zeichnungen von Sprengkörpern mit Zeitschalter. Bei einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu zehn Jahre Haft.

2016 tauchte der Verdächtige in einem Fernsehbeitrag auf und war zu sehen, wie er mit schwerer Bewaffnung auf Nachbarschaftspatrouille war. Er wurde laut Medienberichten damals nicht verhaftet.

Die Festnahme erfolgte wenige Tage nach der offenbar rassistisch motivierten Schusswaffenattacke in der texanischen Stadt El Paso. Ein 21-Jähriger hatte in einem Einkaufszentrum in der Stadt nahe der Grenze zu Mexiko das Feuer eröffnet und 22 Menschen getötet. Der Polizei sagte er nach seiner Festnahme, er habe gezielt auf Mexikaner geschossen. In einem Online-Manifest hatte er zuvor von einer "hispanischen Invasion" gesprochen. (red, APA, AFP, 10.8.2019)