Bei heftigen Monsununwettern im Süden und Westen Indiens sind laut CNN mehr als 114 Menschen ums Leben gekommen. Sie wurden von den Regenfluten in den Tod gerissen, von Erdrutschen verschüttet oder von einstürzenden Häusern erschlagen, wie die Behörden mitteilten.

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Eine Frau in Kerala versucht ihr Haus vom Wasser zu befreien.
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57 Tote wurden aus dem südlichen Bundesstaat Kerala gemeldet. Mehr als 165.000 Menschen mussten dort ihre Häuser verlassen und in rund 1.318 Notcamps fliehen. Rund 200 Häuser wurden zerstört, so die Behörden. 30 Menschen sind im Nachbarstaat Karnataka ums Leben gekommen, 14 werden noch vermisst. 30.000 Menschen wurden dort evakuiert und in 924 Notcamps untergebracht. Im westlichen Staat Maharashtra wurden 27 getötet und mehr als 200.000 evakuiert. Überschwemmungen gab es auch in den indischen Staaten Madhya Pradesh, Tamil Nadu, Goa und Andhra Pradesh.

Erdrutsch in Myanmar

Bei einem Erdrutsch sind auch in Myanmar mindestens 52 Menschen ums Leben gekommen, teilten die Behörden am Sonntag mit. Rettungskräfte und das Militär suchten mit Baggern und teils mit bloßen Händen nach weiteren Vermissten. Der Erdrutsch war von heftigen Monsunregenfällen ausgelöst worden.

Tausende Menschen mussten in Booten von den Wassermassen fliehen.
Foto: APA/AFP/SAI AUNG MAIN

Tagelanger Monsunregen hatte Flüsse im ganzen Land über die Ufer treten lassen und Straßen, Brücken und Häuser mit Wasser und Schlamm überflutet. Tausende Menschen mussten in Booten vor den Wassermassen fliehen. Der im Süden Myanmars gelegene Staat Mon war besonders stark betroffen. Rettungskräfte bargen dort am Sonntag laut offiziellen Angaben weitere Todesopfer aus den Schlammmassen. Dutzende Menschen wurden noch vermisst.

4.000 Häuser überschwemmt

Videoaufnahmen aus der Region zeigen Menschen, die schwimmend flüchten oder ihre Habseligkeiten in kleinen Booten zusammenschnüren und wegrudern. Laut Behörden wurden mehr als 4.000 Häuser im Staat Mon überschwemmt, 25.000 Menschen mussten fliehen und suchten teils Unterschlupf in Klöstern.

Über das Dorf Ye Pyar Kone im Süden von Myanmar hatte sich bereits am Freitag eine Flut aus Wasser und Schlamm ergossen und 16 Häuser unter sich begraben. Ein riesiges braunes Loch klaffte in der grünen Hügellandschaft. Luftaufnahmen zeigten die Trümmer von Häusern verstreut neben Lastwagen, die von der Wucht der Schlammlawine umgeworfen worden waren.

Einsatzkräfte mussten die wichtigste Schnellstraße zwischen der Hauptstadt Rangun und der größten Stadt des Mon-Staates Mawlamyine am Samstag von einer knapp zwei Meter hohen Schlammschicht befreien. Einige Ortschaften waren nach Angaben der Einsatzkräfte von der Außenwelt abgeschnitten. Militärhubschrauber würden eingesetzt, um gestrandete Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen.

Arbeiter versuchen eine Straße in Myanmar zu reparieren.
Foto: APA/AFP/YE AUNG THU

In den großen Teilen Südasiens kommt kommt es jedes Jahr zu heftigen Monsunregenfällen, sie gehen gewöhnlich bis September. Für die Landwirtschaft sind die Niederschläge zwar lebenswichtig – sie richten aber immer wieder auch große Schäden an.

Nach Angaben des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten mussten in Myanmar in den vergangenen Wochen mindestens 89.000 Menschen vor Überflutungen fliehen. Auch in Vietnam kam es in der vergangenen Woche zu schweren Überschwemmungen, bei denen mindestens acht Menschen starben. In der Folge von Monsunregenfällen starben im letzten Monat mindestens 227 Menschen in Indien, Nepal, Pakistan und Bangladesch. (red, 11.8.2019)