Marc Marquez jubelt über die Österreich-Pole.

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Spielberg – Motorrad-Superstar Marc Marquez greift nach einer Rekordrunde erneut aus der Pole nach seinem ersten Sieg beim Grand Prix von Österreich. Der spanische WM-Leader holte sich am Samstag im Qualifying der MotoGP mit 1:23,027 Min. und der vom Schnitt (187,2 km/h) her bisher schnellsten MotoGP-Runde in Spielberg seine 59. Pole in der Königsklasse.

Bei Sonnenschein und über 30 Grad Celsius war Serien-Weltmeister Marquez bei seiner Fabel-Bestzeit mehr als vier Zehntelsekunden schneller als Yamaha-Pilot Fabio Quartararo. Der Spanier löschte damit auch die 1:23,142-Minuten-Pole aus dem Jahr 2016 von Andrea Ioannone (186,9 km/h) aus. So nebenbei übertraf der sechsfache Saisonsieger Marquez mit seiner 59. Pole auch den Rekord des Australiers Mick Doohan (58). Der Italiener Andrea Dovizioso komplettiert auf seiner Ducati als Dritter die erste Startreihe.

Alle guten Dringe sind drei

Marquez ist auf dem Red Bull Ring schon in den vergangenen zwei Jahren aus der besten Startposition los gefahren, hat sich aber am Ende jeweils mit Platz zwei hinter einem Ducati-Piloten zufriedengeben müssen. Österreich ist damit die einzige Station im aktuellen WM-Kalender, auf der der 50-fache MotoGP-Sieger noch nicht gewonnen hat. Alle drei Auflagen seit der MotoGP-Rückkehr 2016 nach Österreich sind an Ducati-Fahrer gegangen.

Das könnte sich am Sonntag (14.00 Uhr, live ServusTV) ändern. Denn Honda hat den PS-Nachteil gegenüber Ducati wettgemacht und Marquez fährt in der Form seines Lebens. "Magic" Marquez legte im ersten Quali-Stint 1:23,359 Min. vor und setzte dann alles auf eine Karte. "Ich habe versucht, eine 1:22er-Zeit zu fahren", gestand er später grinsend. "Ich wollte es unbedingt, hatte aber einen kleinen Fehler im letzten Sektor und habe es dort verloren", demütigte der siebenfache Weltmeister die fast eine halbe Sekunde und mehr abgehängte Konkurrenz dann auch noch mit Worten.

Das Ziel

Der beste Marquez aller Zeiten ist also mehr als bereit für seinen ersten Österreich-Sieg. Aber, Vorsicht, am Sonntag ist auf dem Ring auch Regen nicht auszuschließen, was alles umwerfen könnte. "Bisher funktionierte alles perfekt. Jetzt müssen wir die besten Reifen für Sonntag finden, es wird ein langes Rennen", sagte Marquez.

Dovizioso geht davon aus, dass Marquez dem Feld davonfahren will. "Deshalb ist es für mich wichtig, auch aus der ersten Reihe zu starten", sagte der WM-Zweite aus Italien. "Das war eine Wahnsinnsrunde von Marc. Er wird morgen vorne wegfahren wollen, wir müssen ihn stoppen", sagte der vor dem 11. Saisonlauf schon 63 Punkte zurückliegende Dovizioso.

Bester KTM-Pilot war einmal mehr Pol Espargaro. Der Spanier schaffte als Zehnter im Q1 gerade noch den Aufstieg ins Q2 und wurde am Ende Elfter. Während mit Johann Zarco (FRA) der zweite KTM-Werkspilot über Startplatz 16 nicht hinauskam, verpasste der Portugiese Miguel Oliveira vom KTM Satellitenteam Tech3 das Q2 hauchdünn und startet als 13. ins große Heimrennen von KTM.

Die Freude

In der Moto2 ging Pole an den Japaner Tetsuta Nagashima (Kalex) vor dem südafrikanischen KTM-Fahrer Brad Binder. In der Moto3 wurde der Österreicher Maximilian Kofler 26. und startet am Sonntag (11.00 Uhr) aus der neunten Reihe in das 23-Runden-Rennen. Die beste Nachricht für den 18-jährigen Oberösterreicher ist, dass er auch beim nächsten Rennen in Silverstone dank einer Wild Card am Start sein kann.

Die erfreulichste Nachricht am Samstag war aber die Bekanntgabe der Vertragsverlängerung der Strecke mit der Motorrad-WM bis 2025. Damit findet Österreichs größte Sportveranstaltung, zu der regelmäßig um die 200.000 Zuschauer kommen, über 2020 hinaus weitere fünf Jahre statt. "Die MotoGP ist für mich die attraktivste Rennserie der Welt", begründete Strecken-Eigner Dietrich Mateschitz diesen Schritt. (APA, 10.8.2019)

Ergebnisse der Qualifyings (provisorische Startaufstellungen) für den Österreich-GP:

MotoGP:
1. Marc Marquez (ESP) Honda 1:23,027 Min. (187,2 km/h Schnitt/Rekord)
2. Fabio Quartararo (FRA) Yamaha +0,434 Sek.
3. Andrea Dovizioso (ITA) Ducati 0,488
4. Maverick Vinales (ESP) Yamaha 0,496
5. Francesco Bagnaia (ITA) Ducati 0,625
6. Takaaki Nakagami (JPN) Honda 0,654.
Weiter: 10. Valentino Rossi (ITA) Yamaha 0,790 – 11. Pol Espargaro (ESP) KTM 0,839.
Weiter, alle im Q1: 13. Miguel Oliveira (POR) KTM – 16. Johann Zarco (FRA) KTM – 20. Hafizh Syahrin (MAL) KTM – 21. Stefan Bradl (GER) Honda

Moto3:
1. Romano Fenati (ITA) Honda 1:36,460 Min.
2. Ayumu Sasaki (JPN) Honda +0,051 Sek.
3. Jaume Masia (ESP) KTM 0,229.
Weiter: 26. (9. Reihe): Maximilian Kofler (AUT) KTM