Salzburg schenkte einem starken WAC am Ende noch ordentlich ein.

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Salzburg – Red Bull Salzburg hält auch nach der dritten Runde der Fußball-Bundesliga beim Punktemaximum. Der Meister setzte sich am Samstag im Heimspiel gegen den WAC mit 5:2 (2:1) durch und hielt damit die Tabellenspitze. Erling Haaland traf dreimal für den Titelverteidiger, der die Entscheidung aber erst im Finish schaffte. Die Niederlage war für die Wolfsberger in dieser Höhe unverdient.

Die Salzburger lagen nach einem Tor von Anderson Niangbo (7.) früh in Rückstand, mit Pausenpfiff hatten sie durch Haaland (22.) und ein Eigentor von Michael Sollbauer (39.) aber die Wende geschafft. Haaland legte für die Elf von Jesse Marsch weiter nach (65.), ehe Shon Weissman (78.) für die Kärntner den Anschlusstreffer erzielte. Nachdem der WAC sogar auf das 3:3 gedrückt hatte, schlugen Haaland (89.) und Andre Ramalho (92.) noch zu. Salzburg blieb gegen die Wolfsberger damit auch im 15. Heimspiel ungeschlagen. Die jüngsten sechs gewannen die "Bullen", die bereits bei elf erzielten Saisontoren halten.

Nach dem Test gegen Real Madrid hatte auf die Salzburger ein weniger glamouröser, aber mit Red-Bull-Know-how ausgestatteter Kontrahent gewartet. Der ehemalige Salzburger Nachwuchs- und Akademietrainer Gerhard Struber nahm erstmals als Gegner auf der Betreuerbank in Wals-Siezenheim Platz und durfte sich schon nach wenigen Minuten freuen. Der von Salzburg ausgeliehene Niangbo traf nach idealer Vorarbeit des vormaligen Red-Bull-Profis Romano Schmid. Eingeleitet hatte den Treffer der Wolfsberger freilich ein Fehlpass von Ramalho.

Japanische Flügelzange

Die Salzburger, bei denen Diadie Samassekou erstmals in dieser Saison in der Startelf stand, ließen sich davon aber nicht schocken. Sie hatten durch Haaland schon in der 2. Minute nur Metall getroffen. Angetrieben von der japanischen Flügelzange mit Masaya Okugawa und Takumi Minamino sorgten die Hausherren für Hochbetrieb in der gegnerischen Spielhälfte. Der WAC verteidigte zwar geschickt, ging aber dennoch mit einem Rückstand in die Kabine. Zunächst stand Haaland im Anschluss an einen Eckball und Fersen-Vorlage von Jerome Onguene richtig, dann bugsierte Sollbauer einen Querpass von Minamino ins eigene Gehäuse.

Der WAC wollte sich seinerseits davon nicht irritiert zeigen. Die Lavanttaler blieben unangenehm und gingen vehement ins Pressing. Für Salzburg setzte sich Okugawa zweimal in Szene. Der Flügelspieler schlenzte den Ball zunächst am Kreuzeck vorbei, ehe er vor dem Tor zu zögerlich agierte (56.). Aus einem Angriff des WAC heraus schaffte der Titelverteidiger schließlich den dritten Treffer. Den Gegenstoß über Haaland und den eingewechselten Hwang Hee-chan verwertete der Norweger eiskalt.

Wolfsbergs Druck

Die Wolfsberger hätten umgehend eine Antwort geben können, Schmid scheiterte binnen Sekunden aber zweimal an Cican Stankovic (66.). Es sollte nicht die letzte Chance für die Gäste bleiben. Der WAC suchte den Abschluss, Weissman verkürzte nach idealem Liendl-Pass. Der Israeli hätte beinahe nachgelegt, Ramalho war für den geschlagenen Stankovic aber noch vor der Linie zur Stelle (80.). Dazu zischte ein abgefälschter Schuss von Michael Liendl knapp am Salzburger Tor vorbei (86.). Salzburg wankte, nutzte die sich bietenden Räume dann aber doch. Haaland schnürte ein Triple-Pack, ehe auch der aufgerückte Ramalho erfolgreich war. Einzig bitter war für Salzburg der Ausfall von Okugawa, der mit einer Knöchelblessur vom Feld getragen wurde. (APA, 10.8.2019)

Bundesliga-Kick, 3. Runde:

FC Red Bull Salzburg – Wolfsberger AC 5:2 (2:1). Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 8.874, SR Weinberger.

Tore:

0:1 ( 7.) Niangbo

1:1 (22.) Haaland

2:1 (39.) Sollbauer (Eigentor)

3:1 (65.) Haaland

3:2 (78.) Weissman

4:2 (89.) Haaland

5:2 (92.) Ramalho

Salzburg: Stankovic – Farkas, Ramalho, Onguene, Ulmer – Minamino (79. Mwepu), Bernede, Samassekou, Okugawa (70. Szoboszlai) – Daka (62. Hwang), Haaland

WAC: Kofler – Novak (57. Wernitznig), Sollbauer, Rnic, Schmitz – Schmid, M. Leitgeb, Liendl, Ritzmaier (85. Schmidt) – Weissman, Niangbo (72. Schmerböck)

Stimmen:

Jesse Marsch (Trainer Salzburg): "Es war ein schwieriges Spiel für uns, Wolfsberg hat sehr intensiv gespielt. Das Spiel war oft offen. Haaland ist ein großes Talent. Er hatte viele gute Aktionen, ist immer torgefährlich. Aber von der Bank gekommen war auch Hwang sehr gut, er hat viele gute Aktionen gemacht und zwei Tore eingeleitet. Die Mannschaft hat viel Talent, der Kader ist tief. Wir müssen immer Hunger haben. Erling hat diese Mentalität, viele Spieler haben sie. Das ist der Schlüssel."

Erling Haaland (Dreifachtorschütze Salzburg): "Es fühlt sich gut an, zu gewinnen und Tore zu schießen. Ich hätte auch mehr schießen können. Aber es war gut, nach dem Rückstand zurückzukommen. Sie haben es schwer für uns gemacht. Es ist ein guter Start für mich. Das war der Plan, seit ich hier bin. Ich folge einfach dem Plan. Wir müssen einfach weitermachen und uns von Spiel zu Spiel steigern. Dann werden wir noch mehr Tore machen."

zur Frage, was er mit dem Matchball machen wird: "Ich werde ihn nach Hause mitnehmen, er wird heute Nacht meine Freundin sein."

Gerhard Struber (Trainer WAC): "Wir stehen jetzt mit leeren Händen da. Wir müssen in einigen Phasen noch klarer, konzentrierter werden. Das Spiel hätte in unsere Richtung kippen können, wenn wir in diesen Phasen schärfer in unserem Spiel gewesen wären. Es waren Situationen, wo uns Haaland mit einer Wucht begegnet ist, die kaum zu verteidigen war. Diesen Jungen zu kontrollieren war nicht einfach. Ich muss meinen Jungs ein Kompliment machen, aber in Details müssen wir besser werden. Jetzt gilt es, auch Ergebnisse zu bringen, das wollen wir in den nächsten Wochen auch."