David Hasselhoff gibt ein Interview im Jacuzzi.

Foto: Spoonfilm

Fremdscham, ein bisschen Mitleid, aber auch Bewunderung: Die Gefühle, die David Hasselhoff auslöst, sind vielfältig. Wer in den 80er- und 90er-Jahren aufgewachsen ist, der kam kaum um ihn herum. Als Michael Knight wurde er in Knight Rider (1982-1986) – um sein sprechendes Auto K.I.T.T – beneidet. Als cooler Badewaschl Mitch Buchannon in Baywatch ebenso. Rettete er doch in 243 Folgen (1989-2001) gemeinsam mit seiner Crew in knappen Badeanzügen viele Leben.

In der Doku Being David Hasselhoff (Sonntag, 22.10 Uhr, Arte, abrufbar in der Mediathek) blickt Hasselhoff gemeinsam mit Filmemacher Oliver Schwabe zurück auf sein Leben. Selbstironisch und reflektiert plaudert er darin über seine Anfänge ("Ich war kein guter Schauspieler, ich sah aber gut aus"), muss herzhaft lachen, wenn ihn andere als Legende oder Ikone bezeichnen, beschreibt amüsant, was passiert, wenn eine Serie einmal nicht so gut läuft ("Wenn die Quoten schlecht sind, dann fallen die Hüllen").

Ein Fantreffen mit einer österreichischen Leserin des Rennbahn-Express war 1987 Initialzündung für Auftritte in Österreich und Deutschland, hier feierte er auch seine größten Erfolge mit Night Rocker oder Looking for Freedom. Auftritte in Wetten, dass..? und die Bild Zeitung halfen kräftig mit, dass Looking for Freedom 1989 so etwas wie eine Hymne des Mauerfalls wurde. Geschickt montiert Schwabe Interviewszenen mit Archivmaterial, er schafft so ein vielschichtiges Porträt eines Menschen, der oft belächelt wird, sich selbst aber auch nicht allzu ernst nicht. Sympathisch. (Astrid Ebenführer, 12.8.2019)