Dario Tadic gegen Anastasios Avlonitis.

Foto: APA/EXPA/DOMINIK ANGERER

Hartberg – Hartberg hat Sturm Graz in der dritten Runde der Fußball-Bundesliga die erste Niederlage zugefügt. Die Mannschaft von Trainer Markus Schopp setzte sich am Sonntag im Steiermark-Duell vor 5.024 Zuschauern in der ausverkauften Profertil Arena dank eines Elfmeter-Treffers von Dario Tadic in der 65. Minute durch. Der TSV zog damit nach Punkten mit den Grazern gleich und an ihnen vorbei auf Rang drei.

Beide Teams halten bei sechs Zählern. Die Hartberger gewannen nach dem 4:1 gegen die Admira zum zweiten Mal in Folge vor eigenem Publikum. Tadic traf in diesen beiden Spielen gleich dreimal. Für die viertplatzierten Grazer war es die erste Niederlage und der erste Punkteverlust unter Neo-Trainer Nestor El Maestro nach man zuvor St. Pölten (3:0) und den WAC (1:0) in die Schranken gewiesen hatte.

Kampf um jeden Zentimeter

Die Hartberger hatten in einer ausgeglichenen Partie vor der Pause leichte Vorteile, Topchance konnten sie sich aber nur eine erarbeiten. Nach einem starken Konter landete der Ball nach einem Rakowitz-Idealpass bei Jodel Dossou, dessen Abschluss aber zu schwach ausfiel (23.). Auch die Grazer kamen nur einmal richtig gefährlich vor das gegnerische Tor. Michael Lema zog nach einem Abspielfehler der Gastgeber auf Rene Swete zu, fand aber im TSV-Schlussmann seinen Meister (31.).

Nach Wiederbeginn wurde neuerlich um jeden Zentimeter gekämpft, spielerische Highlights blieben vor den Augen von ÖFB-Teamchef Franco Foda aber absolute Mangelware. Die Entscheidung brachte ein etwas umstrittener Elfmeter. Emanuel Sakic brachte Rakowitz im Strafraum nach einer Lienhart-Flanke zu Fall, Tadic verwandelte souverän vom Punkt. Für den 29-jährigen Stürmer war es bereits der dritte Saisontreffer. Für Sturm war es das erste Gegentor in der neuen Saison.

Da David Cancola nach wiederholtem Foulspiel an Bekim Balaj in der 71. Minute zurecht die Ampelkarte sah, wurde es in der Schlussphase noch einmal so richtig spannend. Der TSV verteidigte nur noch, der Sturmlauf des Favoriten blieb aber unbelohnt. Christoph Leitgeb verfehlte eine Koch-Flanke nur knapp (83.), Swete konnte sich bei einem Dominguez-Weitschuss auszeichnen (88.) und ein Kiteishvili-Kopfball ging hauchdünn am Tor vorbei (88.). (APA, 11.8.2019)

Fußball-Bundesliga – 3. Runde:

TSV Hartberg – SK Sturm Graz 1:0 (0:0). Hartberg, Profertil Arena, 5.024 (ausverkauft), SR Lechner.

Tor:

1:0 (65.) Tadic (Elfmeter)

Hartberg: Swete – Lienhart, Huber, Luckeneder, Klem – T. Kainz, Cancola – Dossou (86. Rasswalder), Rep, Rakowitz (68. Heil) – Tadic (78. Rotter)

Sturm: Siebenhandl – Sakic, Avlonitis, Spendlhofer, Schrammel (82. F. Koch) – Ljubic (72. Eze), Dominguez – Lema (60. C. Leitgeb), Kiteishvili, Jantscher – Balaj

Gelb-Rote Karte: Cancola (71./Foul)

Gelbe Karten: Klem, Rep bzw. Balaj, Sakic, Schrammel, Dominguez

Stimmen

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): "Es war ein extrem ausgeglichenes Match. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Auch als ein Sturmlauf der Grazer zu erwarten war nach der Gelb-Roten Karte von Cancola, hat sich die Abwehr sehr stabil gezeigt und nicht mehr viel zugelassen. Für uns in Hartberg ist es natürlich eine Mega-Sache, in der höchsten Liga gegen Sturm zu spielen. Dann auch noch vor ausverkauftem Haus zu gewinnen, ist natürlich top. Da kann der Club mächtig stolz sein. Ich denke, dass wir in vielen Bereichen noch Luft nach oben haben."

Nestor El Maestro (Sturm-Graz-Trainer): "Es war eigentlich ein langweiliges Spiel mit wenig Möglichkeiten. Wir haben uns dann selber in diese dumme Situation gebracht und dem Schiedsrichter die Möglichkeit gegeben, den Elfmeter zu pfeifen. Ansonsten haben wir eigentlich keinen richtig schweren Fehler gemacht, aber das Spiel haben wir verloren. Meine Aufgabe ist es jetzt, unser Spiel zu verbessern. Daran werden wir arbeiten."