Man nehme sein Lieblingsobst, Wasser, Zucker und ein wenig Geduld – und das selbstgemachte Wassereis ist schon fast fertig. Was gibt es Besseres an heißen Sommertagen? 

Granita: Eis zum Frühstück

Die Idee für ein Speiseeis aus Früchten und Wasser brachten die Araber vor über tausend Jahren nach Sizilien. Die reichen Inselbewohner wussten die Erfrischung zu schätzen und schickten im Winter nivaroli, Schneesammler, auf den Ätna. Der Schnee wurde tief in der Erde aufbewahrt und konservierte als Eisblock. Mit Fruchtsaft, etwa aus heimischen Zitronen, Honig und Blüten vermischt, wurde aus dem abgekratzten Eis ein Vorläufer der granita. Heute essen die Sizilianer das Sorbet-artige Eis im Sommer gerne zum Frühstück: mit Zitrone-, Mandel- oder Kaffeegeschmack, und dazu gibt es ein Brioche-Brötchen.

Foto: Alessandra Dorigato

Wie der Stiel ins Eis kam

Der damals elfjährige Frank Epperson aus Kalifornien, so erzählt die Geschichte, rührte sich im Winter 1905 eine Limonade an. Weil er das Getränk nicht kalt genug fand, stellte er es außen auf das Fensterbrett und vergaß es. Am nächsten Tag war die fruchtige Brause gefroren, das Rührstäbchen steckte drin. Frank zog es mitsamt der gefrorenen Limo aus dem Glas, probierte und befand das Ergebnis für sehr gut. Später, als Erwachsener, hat er ein Patent darauf angemeldet.

Foto: Alessandra Dorigato

Grundrezept für Fruchteis am Stiel 

Menge für circa 19 Stück

  • 400 g erste Fruchtsorte
  • 100 g zweite Fruchtsorte
  • 80-100 ml Wasser
  • 80-100 g Zucker
  • Saft ½ Zitrone

Für das Grundrezept das Wasser mit dem Zucker aufkochen und auskühlen lassen. Falls Sie besonders süße Früchte verwenden, sollten Sie die Zuckermenge anpassen. Die Obstsorten separat mixen, je etwas Zitrone hinein und anteilig mit dem Zuckersirup mischen. Um den Geschmack der Früchte nicht zu verändern, sollte der Sirup stets kalt sein, bevor er mit dem Obst vermischt wird. 

Wer ein mehrfarbiges Eis möchte, füllt eine Sorte nach der anderen in die Förmchen. Achtung, wenn sich die Farben nicht mischen sollen, bitte nach jeder Sorte zuerst circa 10 Minuten anfrieren. Die vollen Behälter kommen nun 40 Minuten lang in den Gefrierschrank. Dann die Holz- oder Kunststoff-Stiele einstecken. Mindestens weitere 3 Stunden gefrieren und eiskalt genießen!

Foto: Alessandra Dorigato

Tipps für Eismacher: Kühlschrankkaltes Obst lässt sich am besten pürieren. Falls Sie einen Smoothie-Maker oder einen Entsafter besitzen, nehmen Sie diesen. Alle Früchte mit Samenkernen wie Himbeeren oder Kiwis sollten Sie lieber durchpassieren. Wer keine Eisformen besitzt, kann einfach Plastikbecher verwenden; und auch schlichte Schaschlikspieße aus Holz geben, gekürzt und doppelt genommen, einen prima Stiel ab.

Feine Fruchteisvarianten und tolle Farbkombinationen ergeben zum Beispiel Himbeere und Kiwi oder Pfirsich und Heidelbeere. Verschiedene Melonensorten wie Wasser- und Honigmelone schmecken ebenso und erinnern farblich an einen sommerlichen Sonnenuntergang. Zu Melone passen auch Minzeblätter. Und kleine Fruchtstücke im Eis sind stets eine feine Überraschung.

Eis aus Zitrusfrüchten: Für ein Zitroneneis nehmen Sie 400 g Zitronensaft. In die Geschmacksrichtung Orange geben Sie den Saft von 10 Orangen. Im Zuckersirup (laut Rezept) werden bei diesen beiden Sorten jeweils die Schalen von 3 Biozitronen mitgekocht. Für Mandarineneis brauchen Sie den Saft von 15 Mandarinen, etwas Zitronensaft und für den Sirup die Schalen von 1 Zitrone und 3 Mandarinen.

Buon appetito!

Foto: Alessandra Dorigato

Wie Sie Frozen Jogurt und Sorbet statt Eis am Stiel zubereiten, finden Sie unter dem Grundrezept auf AModoMio. (Alessandra Dorigato, 13.8.2019)

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