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Wenn sich zwei streiten, freut sich aktuell kein Dritter. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA drückt global auf die Stimmung.

Foto: AP/Kin Cheung

München – Ein Ende des Handelskonflikts zwischen den USA und China ist aktuell nicht in Sicht. Im Gegenteil. Fast täglich verschärft sich die Lage beim Streit der Politiker um ihre Positionen. Darunter leidet nicht nur die Beziehung der beiden größten Volkswirtschaften der Welt sondern das Wirtschaftsklima der ganzen Welt.

Der Indikator für das Weltwirtschaftsklima des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) sank aktuell von minus 2,4 Punkte auf minus 10,1 Punkte. Die Verschärfung des Handelskonflikts belaste die Weltkonjunktur beträchtlich, erklärte das Ifo-Institut am Montag. USA und China überziehen sich seit Monaten gegenseitig mit höheren Zöllen. Nach der Abwertung des chinesischen Yuan droht auch noch ein Währungskrieg.

Magere Aussicht

Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen an die kommenden Monate trübten sich demnach deutlich ein. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften und den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern revidierten die befragten Experten sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen nach unten. In Lateinamerika, in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten und im Nahen Osten und Nordafrika fiel dagegen nur die Lagebeurteilung ungünstiger aus, während die Einschätzungen für die kommenden Monate in etwa unverändert blieben.

Die vom Ifo befragten Experten erwarten insgesamt ein deutlich schwächeres Wachstum des Welthandels. Die Handelserwartungen liegen auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn des Handelskonflikts im vergangenen Jahr. Die Befragten erwarten zudem einen schwächeren privaten Konsum, eine niedrigere Investitionstätigkeit und rückläufige kurz- und langfristige Zinsen.

Das Institut befragt alle drei Monate Experten aus mehreren Ländern zur Konjunkturentwicklung und zu anderen Wirtschaftsdaten. An der jüngsten Erhebung im Juli 2019 nahmen den Angaben zufolge 1.173 Experten aus 116 Ländern teil. (APA, red, 12.8.2019)