In dieser Pension in Passau wurden die drei Toten gefunden.

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Passau – Im Passauer Armbrust-Fall gehen die Ermittler davon aus, dass zwei der Opfer mit K.-o.-Tropfen betäubt worden sind, bevor sie von einer 30 Jahre alten Frau mit einer Armbrust getötet wurden. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Passau am Montag mit Blick auf den Ermittlungsabschluss der Polizei. Es dürfte sich um einen erweiterten Suizid innerhalb einer privaten Sekte handeln.

Nachdem die Frau vor gut drei Monaten ihre 53- und 33-jährigen Begleiter in einer Pension in Passau getötet hatte, richtete sie sich mit einer Armbrust. Mitarbeiter der Pension hatten die drei am 11. Mai tot in deren Zimmer gefunden. Sie waren am Abend zuvor angereist. Zwei Tage später entdeckte die Polizei in der Wohnung der 30-Jährigen im niedersächsischen Wittingen die Leichen von zwei 19 und 35 Jahre alten Frauen. Die Ältere hatte mit der 30-Jährigen in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft gelebt.

Mit Tötung einverstanden

Die Ermittler gehen davon aus, dass die 30-Jährige ihre Begleiter mit deren Einverständnis tötete. Die fünf Toten gehörten laut Staatsanwaltschaft zu einer Gruppe, die sich als "Welterneuerer und Welterschaffer" gesehen hatte und der Meinung war, schon mehrfach wiedergeboren worden zu sein. Die Toten hätten das "Dasein" verlassen, "um an anderem Ort oder zu anderer Zeit eine neue Welt oder ein neues System zu erschaffen". (APA, 12.8.2019)