Roter Sprudel aus der Emilia Romagna ist für viele Weinauskenner ein rotes Tuch: Die Region gilt als Epizentrum des industriell gefertigten süßen Lambrusco. Inzwischen gibt es auch einige formidable trockene Lambruscos, aber das hat sich scheinbar noch nicht wirklich herumgesprochen.

Die Brüder Masini sind 1993 angetreten, um das Bild der Weinregion zurechtzurücken. Schließlich gab es in der Emilia früher recht ordentlichen Wein – damals, als man noch nicht die Supermarktregale der Welt mit fragwürdigem Süßsprudel überschwemmte. Damals, als die zweite Gärung noch in der Flasche und nicht wie heute meist im Tank passierte.

Die Masinis haben als einer der ersten wieder die traditionelle Methode der Emilia etabliert, bei der Most dem Basiswein zugefügt wird, um die zweite Gärung in der Flasche zu starten. Sonst kommt ihnen nichts rein. Auch kein Schwefel. Den brauche es nämlich nicht, wenn die Trauben gesund und genügend Gerbstoffe im Spiel seien, sagen die Brüder.

Das Ergebnis ist allerfeinster trockener Bio-Frizzante aus alten, fast vergessenen Rebsorten der Region. Also: Keine Angst vor rotem Sprudel aus der roten Emilia! (Christina Fieber, RONDO, 2019)

Ca' de Noci: Sottobosco 2017 ist allerfeinster trockener Bio-Frizzante.
Foto: Christina Fieber