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Neymar freut sich auf seine Rückkehr nach Spanien.

AP/Francois Mori

Spielerische Klasse wiegt viele Defizite auf, das beweist nicht nur Neymar da Silva Santos Júnior. Aber der teuerste Fußballer der Welt beweist gerade besonders eindrucksvoll, wie charakterlich abgesandelt der Spitzenfußball ist. Vor zwei Jahren schätzte sich der Brasilianer glücklich, künftig mit Paris Saint-Germain Titel holen zu dürfen, vor allem jenen in der Champions League. Das ist nicht gelungen, jetzt wird der 27-Jährige erst wieder froh sein, wenn er nicht mehr in Paris spielen muss, wie sein Managervater versichert. Der Goldbub verdeutlicht sein Unglück durch Nichterscheinen am Arbeitsplatz und Beleidigung der Fans seines Noch-Arbeitgebers.

Zurück nach Spanien

Die wünschen Neymar jetzt zum Teufel – Zweck erreicht, er wird wohl zurück nach Spanien transferiert werden und, wie es aussieht, auch noch durch eine Gehaltsaufbesserung von Real Madrid getröstet. Gut, mit PSG trifft es kein Armutschkerl. Die Geldgeber aus Katar haben schließlich nicht Charakter eingekauft. Das vom europäischen Fußballverband Uefa verordnete Financial Fairplay gegen Wettbewerbsverzerrung wurde leichten Herzens als das vorgeführt, was es ist – eine Farce. Auch in Madrid werden Spieler nicht nach menschlichen Qualitäten ausgesucht – man könnte fast das Gegenteil vermuten. Wie lange der mit Gold gefüllte Krug namens Spitzenfußball noch zum Brunnen geht, ehe das zahlende Publikum mit ihm bricht, ist offen. Je eher, desto besser, könnte man sich wünschen. (Sigi Lützow, 12.8.2019)