Das Güssinger-Mineralwasser ist derzeit nicht bei Hofer erhältlich. Man arbeitet jedoch intensiv an einer baldigen Lösung, um wieder an die Lebensmittelkette liefern zu können.

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Der burgenländische Mineralwasserabfüller Güssinger hat mit einem Lieferstopp seines größten Kunden, der Lebensmittelkette Hofer, zu kämpfen. Der Stopp wurde bereits am 19. Juli verhängt, wie der "Kurier" vergangene Woche berichtete. Für Güssinger ist das fatal, weil das Geschäft mit dem Diskonter rund 80 Prozent des Umsatzes ausmacht und für Mineralwässer gerade Hochsaison ist.

Bei Güssinger ist man zuversichtlich

"Wir sind motiviert, mit Hofer zu sprechen, und ich sehe eine durchaus positive Entwicklung", sagt Güssinger-Geschäftsführer Anatolii Boikiv dem STANDARD. Das Personal sei trotz der "nicht einfachen Zeit" motiviert weiterzumachen. Aus der Sicht des Geschäftsführers kann die Lieferung an Hofer jederzeit weitergehen. "Ich bin froh, wenn diese Missverständnisse so bald wie möglich aufgeklärt werden können. Wir sind sehr dankbar für so einen großen Kunden wie Hofer", sagte Boikiv.

Der Hintergrund

Grund für den Lieferstopp war laut "Kurier" ein Schreiben des Großgläubigers der Güssinger-Mutter an Hofer. Demnach sollen Pfandgläubiger aus Bulgarien Kreditschulden über 10,6 Millionen Euro der Güssinger-Mutterfirma bei einer russischen Bank abgelöst und dafür die verpfändeten Sicherheiten erhalten haben. Der Güssinger-Eigentümer bestreitet, dass den Bulgaren Gesellschaftsanteile und Stimmrechte rechtmäßig übertragen wurden.

Im Mai wollten die Bulgaren laut "Kurier" einen neuen Geschäftsführer bei Güssinger einsetzen, hätten damit jedoch beim Firmenbuchgericht keinen Erfolg gehabt.

Neuer Geschäftsführer, alte Herausforderungen

Am 23. Juli wurde Boikiv als neuer Geschäftsführer bei Güssinger eingesetzt, er sollte Ruhe in den Betrieb bringen. Sein Interesse liegt aktuell darauf, die nun entstandene Rufschädigung aufzuklären und das Geschäft wie gehabt weiterzuführen.

"Wir werden die Zeit jetzt auch nutzen, um weitere große Kunden zu akquirieren, da das Potenzial für größere Lieferumfänge da ist", sagt Boikiv. Auch von Hofer heiße es, dass man nach Klären der Fronten bereit für die Fortsetzung der Geschäftsbeziehung mit Güssinger sei. (lgb, 13.8.2019)