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Extreme Wetterphänomene haben Ökosystemen wie dem Great Barrier Reef in den vergangenen Jahren schwer zugesetzt. Immer wieder kommt es zu sogenannten Korallenbleichen.

Foto: Reuters/Handout

Canberra – Australien will für den Kampf gegen den Klimawandel in der Pazifikregion bis 2025 umgerechnet etwa 300 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Dies kündigte der konservative Premierminister Scott Morrison am Dienstag vor einem Treffen mit Staats- und Regierungschefs aus anderen Pazifikstaaten an.

Das Geld soll unter anderem in den Katastrophenschutz und in die Förderung von erneuerbaren Energien fließen. Geplant sind Projekte in Papua-Neuguinea sowie auf Kiribati und den Solomon-Inseln.

Anlässlich eines "Pazifik-Forums" auf der Insel Tuvalu in Ozeanien versicherte Morrison den kleineren Staaten, die vom Klimawandel besonders betroffen sind, Unterstützung. "Der Pazifik ist unsere Heimat. Wir teilen ihn uns. Wir sind eine Familie von Nationen." Die Nachbarn kritisieren Australien, weil es zu wenig unternehme, um den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen zu begrenzen.

Dürre-Fonds eingerichtet

Ende Juli hat Australien wegen der Rekordtemperaturen und großer Trockenheit einen Dürrefonds für die Zukunft eingerichtete. Damit will die Regierung eigenen Angaben in den kommenden zehn Jahren gut drei Milliarden Euro für Forschung, Innovationen, Technologien und Infrastrukturprojekte bereitstellen, um das Land besser für Dürreperioden zu rüsten.

Um das Geld gezielt einzusetzen, werde man eng mit Landwirten und betroffenen Gemeinden zusammenarbeiten. Die ersten Gelder sollen ab Juli 2020 fließen. Nach Angaben der australischen Meteorologiebehörde haben weite Teile des Landes seit April 2017 die schlimmsten Dürrebedingungen seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Wasserknappheit habe die Lage in vielen Regionen verschärft. Bei einer Hitzewelle im Jänner wurden in Teilen Australiens Temperaturen von mehr als 45 Grad Celsius gemessen.

Hitzewellen töten Korallen-Riffe

Extreme Wetterphänomene haben den Ökosystemen an Australiens Küsten in den vergangenen Jahren schwer zugesetzt. Hitzewellen im Meer, schwere Regenfälle durch tropische Stürme sowie Zyklone und Dürren hätten Korallen-, Seetang-, Mangroven- und Seegrasbestände grundlegend verändert, heißt es in einer Studie der staatlichen australischen Wissenschaftsbehörde Csiro.

Einige dieser Veränderungen seien potenziell unumkehrbar, andere könnten bestenfalls im Laufe mehrerer Jahrzehnte rückgängig gemacht werden. So seien 2011, 2013, 2016 und 2017 durch marine Hitzewellen Korallenbleichen in zum Teil überlappenden Regionen vor West- und Nordaustralien ausgelöst worden. Bei einer Bleiche stoßen die Korallen winzige Algen ab, die ansonsten mit ihnen in einer Lebensgemeinschaft (Symbiose) leben. Zurück bleibt das helle Korallenskelett.

Wiederholte Bleichen jedoch, wie etwa am australischen Great Barrier Reef in den Jahren 2016 und 2017, können demnach die Korallen selbst abtöten – und zwar binnen Tagen oder Wochen und nicht wie bisher angenommen über Monate und Jahre, heißt es in einer anderen Studie von Forschern der Universität New South Wales. (APA, red, 13.8.2019)