Die US-Flagge weht über chinesischen Containern, die im Hafen von Long Beach in Los Angeles County entladen wurden.

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Washington – Die US-Regierung wird die Einführung der jüngst angekündigten Strafzölle auf Importe aus China für einige Produktgruppen verschieben. Der ursprünglich für September geplante Zollsatz in Höhe von zehn Prozent soll für Mobiltelefone, Laptops, Monitore, bestimmtes Spielzeug und manche Schuhe und Kleidungsstücke erst ab 15. Dezember gelten.

Damit schwächen die USA die geplanten Zölle auf chinesische Importe im Wert von 300 Milliarden Dollar vorerst einmal ab. Vor allem das Weihnachtsgeschäft in den USA wird wohl noch kaum von den Zöllen betroffen sein. Im Juni klagten hunderte US-Unternehmen, dass die Strafzölle ihrem Geschäft schaden würden. Bereits bestehende Importzölle in Höhe von 25 Prozent bleiben davon unberührt.

Das für Handelsfragen zuständige Office of the U.S. Trade Representative teilte am Dienstag mit, dass zudem einige Produkte aufgrund von Gesundheit, nationaler Sicherheit und anderen Faktoren vollständig von den Zöllen ausgeschlossen werden. Es wurde allerdings vorerst nicht angegeben, welche Waren von den Listen entfernt werden sollen.

Handelsgespräche bislang ohne Durchbruch

US-Präsident Donald Trump hatte die Strafzölle Anfang August angekündigt. Zuvor waren Handelsgespräche mit China ohne klares Ergebnis zu Ende gegangen. Mit der Einführung der neuen Strafzölle sollten fast alle Importe aus China erfasst werden.

Die USA und China wollten bisher im September erneut Gespräche über ein Handelsabkommen führen. Das chinesische Handelsministerium teilte nun mit, dass Vizepremier Liu He am Dienstag mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin telefoniert habe. Demnach wollen China und die USA bereits in zwei Wochen telefonisch Handelsgespräche führen.

Erleichterung an der Börse

Die Bewegung im Zollstreit macht Anlegern Mut. Dax und Eurostoxx 50 überwanden ihre anfängliche Schwäche und legten bis zum Dienstagnachmittag bis zu 0,8 Prozent zu. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann sogar 1,5 Prozent. Auch mit der chinesischen Währung deckten sich Anleger wieder ein. Im Gegenzug fiel der Dollar binnen Minuten von 7,0681 auf 7,0472 Yuan. (red, APA, 13.8.2019)

US-Präsident Donald Trum beschwerte sich, dass China keine großen Einkäufe bei US-Agrarprodukten getätigt habe. "Hoffentlich ändert sich das", schrieb er am Dienstag auf Twitter, nachdem seine Regierung eine Verzögerung der Strafzölle bekanntgab.