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In Bosnien sitzen tausende Migranten aus Pakistan fest.

AP/Amel Emric

Seit zwei Jahren spielt sich an der bosnisch-kroatischen Grenze jeden Tag ein Drama ab, das einer absurden Sisyphosaufgabe gleicht. Migranten – hauptsächlich aus Pakistan – versuchen über die grüne Grenze zu wandern, kroatische Grenzbeamte reagieren mit an Sadismus grenzender Gewalt und treiben sie zurück. Was fehlt, ist der politische Wille, diese Situation zu ändern. Dabei wäre das nicht nur möglich, sondern dringend nötig.

Im Grunde gibt es drei Szenarien: Die Migranten können in Bosnien-Herzegowina um Asyl ansuchen. Oder sie können in die EU-Staaten Bulgarien oder Griechenland und in ihre dortigen Asylverfahren zurückkehren. Möglich wäre auch, dass die EU auf bosnischem Territorium den Registrierungsstatus der Menschen abklärt und dann Lösungen entwickelt. Bosnien kann das nicht, weil es nicht einmal die Daten von Griechenland und Bulgarien bekommt.

Zurück nach Pakistan?

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Migranten mithilfe der Internationalen Organisation für Migration (IOM) gleich nach Pakistan reisen. Denn die meisten Migranten, die sich in Bosnien befinden, wollen kein Verfahren, weil sie gar keine Chance haben, Asyl zu bekommen. Auch ein anderer Aufenthaltstitel ist unrealistisch. Deshalb wäre für diese Menschen eine ernsthafte Aufklärung geboten. Was ihnen nicht hilft, ist, sie ihren eigenen Illusionen und den kroatischen Grenzbeamten zu überlassen oder sie in den Verwahrstationen der Rechtlosigkeit zu vergessen. (Adelheid Wölfl, 13.8.2019)