Einsatz eines Löschflugzeugs auf der griechischen Insel Euböa.

Foto: APA/AFP/LOUISA GOULIAMAKI

Ein Feuerwehrfahrzeug in einem Wald nahe dem Dorf Stavros.

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Auf der griechischen Insel Euböa hat die Feuerwehr einen seit drei Tagen tobenden Waldbrand teilweiseunter Kontrolle gebracht. "Die Lage ist besser. Es gibt aber immer wieder neue kleine Brandherde", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwoch im staatlichen Rundfunk. Wegen der Gefahr eines Wiederaufflammens der Brandherde könne aber noch keine Entwarnung gegeben werden.

Zum Tagesanbruch hatten nach Angaben der Feuerwehr mehrere Löschflugzeuge und Hubschrauber große Mengen Wasser über dem Brandgebiet abgeworfen. Das Staatsfernsehen ERT zeigte Bilder des Einsatzes. Zwei weitere Löschflugzeuge aus Italien sollten im Laufe des Tages zum Einsatz kommen. Um die Mittagszeit war die Feuerfront eingedämmt.

Rückkehr in die Dörfer

Nach Schätzungen des Gouverneurs der Region sind bisher 2.500 Hektar Pinienwald den Flammen zum Opfer gefallen. Die ersten Menschen kehrten Mittwochmittag in vier Dörfer zurück, die am Vortag evakuiert worden waren. "Unsere erste Priorität war und ist, Menschenleben zu schützen", sagte der griechische Regierungschef Kyriakos Mistotakis im griechischen Fernsehen. Mistotakis hatte wegen der gefährlichen Lage seinen Urlaub abgebrochen und war nach Athen zurückgekehrt. Am Nachmittag wollte er die betroffene Region besuchen, wie sein Büro mitteilte.

Auch in der Nacht auf Mittwoch waren Hunderte Feuerwehrleute und freiwillige Helfer im Einsatz gewesen. In vielen Fällen mussten die Feuerwehrleute in Gärten und Höfen von Häusern gegen die Flammen kämpfen, wie das Fernsehen zeigte. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt. Todesopfer oder schwere Sachschäden gab es nach Angaben der Feuerwehr zunächst nicht. Doch selbst im rund 90 Kilometer südlich des Brandgebiets liegenden Athen klagten Menschen über Brandgeruch.

Dauereinsatz gegen Waldbrände

Euböa ist nach Kreta die zweitgrößte griechische Insel. Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur ANA war das Feuer am Dienstag um kurz nach 2 Uhr früh an einem Straßenrand im Zentrum der Insel ausgebrochen. Wegen der Trockenheit und des dichten Pflanzenwuchses in dem Pinienwald habe es sich schnell ausgebreitet. Starke Winde trieben die Rauchschwaden auch in die angrenzenden Regionen Magnisia im Norden sowie nach Attika und Athen im Süden.

Die Feuerwehr in Griechenland ist derzeit im Dauereinsatz gegen Waldbrände. Der Chef der Zivilschutzbehörde, Nikos Hardalias, hatte am Montag von einer gefährlichen Mischung aus hohen Temperaturen, starken Winden und geringer Luftfeuchtigkeit gesprochen.

Im Juni 2018 waren bei schweren Waldbränden, die ein dicht bewohntes Feriengebiet nahe der griechischen Hauptstadt erfassten, mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. (APA, red, 14.8.2019)