Arbeitnehmer verlieren ihren Arbeitsplatz lieber an Roboter als an Menschen, fand eine neue Studie heraus.

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Die meisten Menschen finden es grundsätzlich schlimmer, wenn Arbeitnehmer durch Roboter oder Software verdrängt werden als durch Menschen. Immerhin seien in den kommenden Jahrzehnten Millionen Jobs durch den Einsatz von Robotern und künstlicher Intelligenz gefährdet, sagen einige Wissenschafter. Doch bisher wurde kaum erforscht, wie Menschen darauf reagieren, wenn sie durch Technologie ersetzt werden.

Eine neue Studie der Technischen Universität München und der Erasmus-Universität Rotterdam hat sich nun dieser Frage gewidmet. Und zeichnet ein gegenteiliges Bild: Die meisten könnten es leichter verkraften, wenn ihr Konkurrent ein Roboter wäre anstatt ein Mensch.

Der Grund liegt im Selbstwertgefühl: "Menschen vergleichen sich weniger mit Maschinen als mit anderen Menschen. Deshalb wird ihr Selbstwertgefühl weniger infrage gestellt, wenn sie durch einen Roboter oder Software ersetzt werden", heißt es in einer Aussendung der TU München.

Programme für Arbeitslose verbessern

Laut den Forschern können die gewonnenen Erkenntnisse helfen, Programme für Arbeitslose zu verbessern. "Haben Menschen ihren Job an einen Roboter verloren, ist es weniger nötig, ihr Selbstbewusstsein zu stärken", sagt Studienleiter Christoph Fuchs von der TU München. "Wichtiger ist es dann, ihnen neue Kompetenzen zu vermitteln, die ihnen die Angst nehmen, Robotern langfristig unterlegen zu sein."

Die Studie basiert auf elf größtenteils experimentellen Untersuchungen von verschiedenen Szenarien. Mehr als 2.000 Personen aus mehreren Staaten Europas und Nordamerikas wurden getestet. Die Forschungsarbeit wurde nun im renommierten Fachmagazin "Nature Human Behaviour" veröffentlicht. (APA,red, 16.8.2019)