Die Idee der SPÖ: Ein Zuschlag für jene, die mit Öffis in die Arbeit fahren. Außerdem soll die Pendlerpauschale nicht mehr Steuerfreibetrag, sondern Absetzbetrag sein.

Foto: Regine Hendrich

Die SPÖ setzt im Wahlkampf weiter auf das Thema Klimaschutz. Nach dem 1-2-3-Klimaticket plädieren die Sozialdemokraten jetzt für einen "Klimabonus" – einen Zuschlag, mit dem das kleine zum großen Pendlerpauschale anwächst, wenn der Weg zur Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt wird. Zudem will SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner das Pendlerpauschale sozial treffsicherer machen.

Klimabonus und 1-2-3-Klimaticket zusammen wären "ein wesentlicher Anreiz, auf klimaschonende öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen". Denn aktuell mache es beim Pendlerpauschale keinen Unterschied, ob man mit dem Auto oder öffentlich zur Arbeit fährt. Die SPÖ will erreichen, dass möglichst alle Pendler, die die Möglichkeit haben, Öffis verwenden. "Damit werden tausende Tonnen CO2-Ausstoß gespart und unsere Umwelt sauberer gemacht."

Kilometerabhängiger Absetzbetrag

Außerdem will Rendi-Wagner "zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen" – und das Pendlerpauschale auch treffsicherer machen: Es soll nicht mehr Steuerfreibetrag, sondern Absetzbetrag sein.

Denn mit einem Steuerfreibetrag profitierten Besserverdienende deutlich mehr. Für die Strecke Mödling-Wien bekommt ein 40-jähriger Manager mit 8.000 Euro monatlich derzeit 408 Euro Steuergutschrift – eine 33-jährige Angestellte mit Kind, die 1.800 Euro brutto monatlich verdient, nur 234 Euro.

Deshalb schlägt die SPÖ vor, das Pauschale in einen kilometerabhängigen Absetzbetrag umzuwandeln. Dann würde es direkt von der Steuerschuld abgezogen, "also 1:1 in die Brieftasche der Pendlerwandern". Der Manager, der mit seinem SUV zur Arbeit nach Wien fährt, bekäme dann 450 Euro Gutschrift – die Angestellte aber 700 Euro, wenn sie mit der Bahn fährt und damit den "Klimabonus" lukriert. "Verantwortungsvolle und mutige Klimapolitik ermöglicht allen ein klimafreundliches Leben, indem sie Anreize schafft, bei denen sie am Ende nicht draufzahlen müssen, sondern sogar davon profitieren", preist Rendi-Wagner die Vorschläge der SPÖ an.

"Urlaube sind privat"

Indes äußerte sich die SPÖ-Chefin auch zur Debatte über ein Urlaubsfoto aus St. Tropez. Das Foto zeigte sie beim Besuch eines Nobel-Beachlokals. Ein Arzt aus Oberösterreich hatte es auf Facebook gepostet und Ex-FPÖ-Chef Heinz Christian Strache hatte es auf seiner Seite geteilt. "Einfach sozialistisch", kommentierte er mit einem Zwinkersmiley.

Rendi-Wagner wehrt sich nun: "Es ist doch bezeichnend, dass die Kritik von einem Mann kommt, der in Ibiza das halbe Österreich verscherbeln wollte." Den Besuch im elitären Lokal an der Südfrankreich-Küste dementiert sie nicht. Vielmehr stellt sie in der Zeitung "Österreich" klar: "Wir sind von der Steiermark über Jesolo nach Frankreich gefahren – genau so wie es von uns angekündigt wurde." Über die Veröffentlichung des Fotos auf Facebook, zeigt sich die SPÖ-Spitzenkandidatin wenig erfreut und fordert, Urlaube seien "privat und müssen es bleiben." (APA, red, 14.8.2019)