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Obacht bei der Autofahrt in Kroatien: Verkehrsübertretungen können unter Umständen (sehr) teuer werden.

Foto: REUTERS/Marko Djurica

Mit 1. August hat Kroatien die Strafen für viele Delikte im Straßenverkehr teils drastisch erhöht. Österreichische Reisende sollten sich aus Gründen der Verkehrssicherheit sowieso immer an die örtlichen Regeln halten, heißt es in einer Aussendung des ÖAMTC. Es drohen jedoch auch empfindliche Strafen von bis zu 20.000 Kuna, umgerechnet also rund 2.700 Euro, oder sogar eine Freiheitsstrafe. Im Wiederholungsfall kann das Fahrzeug beschlagnahmt und ein vorläufiges Fahrverbot vor Ort verhängt werden.

Tödliche Unfälle

Der kroatische Gesetzgeber begründet die Verschärfung mit der hohen Anzahl schwerster und tödlicher Unfälle. Die Zahl der tödlichen Unfälle lag in Kroatien 2018 mit 77 Todesopfern pro Million Einwohner weit über dem EU-Durchschnitt (49) und deutlich höher als in Österreich (45).

Ein Überblick (Auszug) über die erhöhten Strafsätze (umgerechnete Werte):

  • Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts:
    • Mehr als 50 km/h 1.350 bis 2.700 Euro oder Freiheitsstrafe bis zu 60 Tagen
    • 30 bis 50 km/h: 405 bis 950 Euro
    • 20 bis 30 km/h: 135 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts:
    • Mehr als 50 km/h: 675 bis 2.030 Euro
    • 30 bis 50 km/h: 270 Euro
    • 10 bis 30 km/h: 68 Euro
  • Rotlichtverstoß & Nichthalten an Fußgängerüberweg:
    • 405 bis 950 Euro (bisher ab 270 Euro)
  • Fahren unter Drogen- oder Alkoholeinfluss:
    • 405 bis 2.700 Euro oder Freiheitsstrafe bis zu 60 Tagen (bisher ab 95 Euro)
  • Handyverstoß & Verstoß Helmpflicht Motorrad:
    • 135 Euro (bisher ab 65 Euro)

Strafzettel nicht ignorieren

Offene Strafen aus dem EU-Ausland, so auch aus Kroatien, können in Österreich zwangsweise eingetrieben werden. Daher sollten ausländische Strafzettel keinesfalls ignoriert werden, warnt der Mobilitätsclub. Auch bei der Wiedereinreise nach Kroatien ist die Einforderung der Strafe möglich. (red, 14.8.2019)