Ein Beispiel für eine bereits verwirklichte Anwendung des Konzepts: das Ionentriebwerk der US-amerikanischen Sonde Deep Space 1, die von 1998 bis 2001 im Einsatz war.

Foto: Deep Space 1

Wr. Neustadt – Viele Satelliten nutzen heute Ionentriebwerke – wenn auch nur als Sekundärtriebwerke für Bahnkorrekturen. Dabei wird ein stetiger Strahl geladener Teilchen ausgestoßen, der den nötigen Schub für die Fortbewegung erzeugt. Die dafür notwendige Energie wird etwa mit Hilfe von Solarpanelen gewonnen.

Darüber hinaus hält sich die praktische Anwendung des Konzepts, das immerhin schon bis in die 1920er-Jahre zurückreicht, aber immer noch in Grenzen. Weltraumorganisationen sind jedoch an seiner Weiterentwicklung interessiert – wie die Esa, die das Forschungsunternehmen Fotec der FH Wiener Neustadt und das FH-Spin-off Enpulsion GmbH mit zwei Millionen Euro fördert, um den Antrieb für künftige Esa-Missionen zu optimieren.

Im Rahmen des "Sci-Fit"-Projekts werden bis Mitte 2021 insgesamt 13 Fotec-Forscher und drei weitere Mitarbeiter von Enpulsion weiter am Feep-Ionentriebwerk arbeiten. 1,8 Millionen Euro der Förderung des Esa Science & Technology Departments gehen an die Fotec und 200.000 Euro an das Spin-off-Unternehmen.

Gegenwart und Zukunft

Im Rahmen des Vorhabens gehe es im ersten Schritt darum, zu analysieren, wo die Technologie aktuell steht und welche Spezifikationen es künftig braucht. In der Folge werde man das Triebwerk weiterentwickeln, um dann das im Hinblick auf zukünftige Wissenschaftsmissionen überarbeitete Antriebssystem zu bauen und zu testen. Eingesetzt könnte das System etwa im Rahmen der Laser Interferometer Space Antenna (Lisa) werden. Mit Satelliten will die Esa künftig einen hochentwickelten Detektor für Gravitationswellen im All installieren.

"Wir freuen uns sehr, dass die Esa auf die Fotec-Technologie setzt und diese für künftige Wissenschaftsmissionen in Betracht zieht. Europaweit gibt es nur ganz wenige Organisationen, die in der Lage sind, die von der Esa gestellten Anforderungen an hochpräzise und hochverlässliche Triebwerke für Wissenschaftsmissionen zu erfüllen", sagt Fotec-Geschäftsführer Helmut Loibl. (APA, red, 14.8.2019)