London – In Großbritannien sind neue Werberegelung gültig, die gegen die Verwendung von stereotype Geschlechterrollen vorgehen. Betroffen davon sind aktuell Volkswagen und Mondelez (Philadelphia), die Unternehmen würden in ihren Werbespots Geschlechterklischees bedienen.

Die britische Werbeaufsicht hatte die Regelung damit begründet, dass stereotype Sichtweisen auf Geschlechterrollen vor allem für die Selbstwahrnehmung von Kindern negative Folgen hätten. "Anzeigen, die stereotype Rollen oder Merkmale von Männern und Frauen direkt gegenüberstellen, müssen mit Sorgfalt behandelt werden", zitiert meedia.de aus den Richtlinien. Mit der neuen Regelung müssen Sender diese Spots aus dem Programm nehmen, berichtet meedia.de, zusätzliche Sanktionen gebe es aber nicht.

Männer als Abenteurer, Frau mit Kinderwagerl

Volkswagen wirbt im beanstandeten Spot für den E-Golf und lässt dort Männer als Abenteurer, Astronauten und Pioniere auftreten, am Ende des Films wird eine Frau mit Kinderwagen auf einer Parkbank gezeigt.

Robert Pearson - Canada / Worldwide

Im Werbespot für Streichkäse Philadelphia aus dem Hause Mondelez vergessen Papas ihre Kleinkinder auf dem Laufband eines Lokals, Der Spot würde suggerieren, dass Männer nicht so gut wie Frauen in der Lage seien, für Kinder zu sorgen, lautet die Kritik der Werbeaufsicht.

Imogen Watson

Der Guardian berichtet auch von Kritik an der neuen Regelung, ein Anwalt befürchtet, dass die Werbeaufsicht die Rolle der Moralpolizei übernehme. Auch Clearcast, ein Unternehmen, das Spot vor der Ausstrahlung begutachtet, ist besorgt. So wie die Werbeaufsicht die neuen Regeln interpretieren, könne das Auswirkungen auf viele Werbesujets haben. (red, 15.8.2019)