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Georgia Taylor-Brown (links) und Jessica Learmonth liefen Hand in Hand über die Ziellinie und wurden dafür disqualifiziert.

Foto: AP Photo/Jae C. Hong

Schöne Gesten werden in der vom Ehrgeiz zerfressenden Welt des Sports üblicherweise bejubelt. Ähnliches hätte man wohl auch beim Triathlon in Tokio gedacht, als sich die beiden Britinnen Jessica Learmonth und Georgia Taylor-Brown der Ziellinie näherten. Anstatt sich den Sieg in einem Zielsprint auszumachen, entschieden sie sich die beiden Trainingspartnerinnen für eine symbolische Geste. Sie rannten Hand in Hand über die Ziellinie – und wurden dafür disqualifiziert.

Denn Regel 2.11.f des Internationalen Triathlonverbands (ITU) sieht vor, dass "Athletinnen disqualifiziert werden, die ein künstliches Unentschieden herbeiführen und bei denen kein Bemühen sichtbar war, in unterschiedlichen Zeiten ins Ziel zu kommen".

Britischer Olympia-Startplatz offen

Gesagt, getan. Und so erbte die ursprüngliche Drittplatzierte Flora Duffy den Sieg bei der Olympia-Generalprobe in der japanischen Hauptstadt.Die Sportlerin von den Bermudas kam nach 1:40:19 Stunden ins Ziel. Die Olympische Distanz geht über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen. Die Laufdistanz der Generalprobe wurde wegen hoher Wasser- und Außentemperaturen sowie Luftfeuchtigkeit jedoch auf 5 km Laufen verkürzt.

Zweite wurde die Italienerin Alice Betto (ITA/+35 Sekunden) vor der Britin Vicky Holland (+0:52). Der britische Verband steht nun auch vor der schweren Entscheidung, wen er für die Olympischen Spiele fix nominiert. Holland sagt: "Ich weiß nicht, wie sie das entscheiden. Aber ich möchte nicht an ihrer Stelle sein".

Mike Cavendish, Sportdirektor des britischen Triathlon-Verbandes, sagt auf der Verbandsseite: "Die Disqualifikation ist natürlich enttäuschend. Aber es zeigt die Stärke unseres Kaders, dass wir noch immer jemanden am Podium haben".

Olympia-Ticket für Perterer

Die Kärntnerin Lisa Perterer hat sich jedenfalls sportlich einen Olympia-Startplatz gesichert. Die 27-Jährige entschied mit Platz 21 die interne ÖTRV-Ausscheidung gegen Sandra Vilic (34.) und Julia Hauser (47.). Am Freitag (0.30 Uhr MESZ) steht das Herren-Rennen mit Luis Knabl und Lukas Hollaus auf dem Programm.

Im seit Frühjahr 2018 laufenden Qualifikationsprozess für die Tokio-Spiele haben Österreichs Triathleten rechnerisch bereits zwei Tickets bei den Damen sowie eines bei den Herren quasi sicher, der erste namentlich fixierte Startplatz geht nun eben an Perterer. Sie entschied den Dreikampf mit ihren Landsfrauen klar für sich. In 1:43:43 Stunden hatte sie 1:05 Minuten Vorsprung auf Vilic und sogar 4:35 Min. auf Hauser. Für diese beiden lebt die Chance auf eine Olympia-Nominierung freilich weiter. (red, APA, sid, 15.8.2019)

Ergebnisse Olympia-Testevent Triathlon Damen in Tokio vom Donnerstag (65 Aktive):

1. Flora Duffy (BER) 1:40:19 Stunden
2. Alice Betto (ITA) 0:35 Min. zurück
3. Vicky Holland (GBR) +0:52.
Weiter: 21. Lisa Perterer 3:24 (Fixierung des ersten ÖTRV-Startplatzes für Tokio 2020) – 34. Sara Vilic 4:29 – 47. Julia Hauser (alle AUT) 7:59