Johann Gudenus will nun per Klage erreichen, dass das Ibiza-Video gelöscht wird.

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Gegen einen der mutmaßlichen Drahtzieher des Ibiza-Videos, einen Anwalt aus Wien, soll der ehemalige FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus am Mittwoch eine zivilrechtliche Klage eingebracht haben. Das berichtete Ö1 am Freitag. Gudenus will demnach unter anderem erreichen, dass das Video gelöscht wird.

Die Vorwürfe an den Anwalt, der das Ibiza-Video beauftragt haben soll: hinterlistige Täuschung, Missbrauch von Abhörgeräten, Missbrauch seiner Stellung als Anwalt und die Verwendung des Videos mit Gewinnabsicht. Ein privates Gespräch sei gefilmt und mittlerweile von Millionen Menschen gesehen worden. "Mein Mandant ist Opfer von Stasi-Methoden übelster Sorte, und wir ergreifen jetzt alle rechtlichen Maßnahmen, dass von dem bereits hergestellten Ibiza-Video nichts mehr gezeigt wird", sagt Gudenus' Anwalt Heinz-Dietmar Schimanko.

Löschung des Videos

Weitere Forderungen sind laut Ö1 eine einstweilige Verfügung, die Löschung des Videos, die Bekanntgabe, wer es gekauft hat, und Schadenersatz. Samt Schadenersatz werde der Streitwert vorerst mit 68.000 Euro beziffert. Der Sender zitiert aus der Klage: "So weit er nicht selbst gehandelt hat, haftet der Anwalt für die Handlungen der für ihn bei der Anbahnung und Herstellung der für ihn tätigen Personen, weil er diese angestiftet und angeleitet hat." Gudenus selbst habe im Video nur eine Übersetzungstätigkeit geleistet.

Bisher argumentierte der Anwalt, es habe sich um ein zivilgesellschaftliches Projekt gehandelt, bei dem investigativjournalistische Wege beschritten wurden. Er habe sich an keinen strafbaren Handlungen beteiligt. (lib, 16.8.2019)