Grönland hat rund 56.000 Einwohner, rund 80 Prozent des Landes sind von Eis und Gletschern bedeckt. Trotzdem ist das Gebiet für jemanden offenbar äußerst interessant – und zwar für US-Präsident Donald Trump. Er will die 2.180.000-Quadratkilometer große Insel kaufen, berichten mehrere US-Medien, allen voran das "Wall Street Journal".

Demnach hat der US-Präsident in privaten Gesprächen "Interesse angemeldet", das strategisch wichtige Stück Land zu kaufen. Einige Berater hätten das als Witz abgetan, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur Reuters. Andere hätten die Idee aber ernster genommen. Der demokratische Politiker Rufus Gifford, bis 2017 US-Botschafter in Dänemark, kommentierte die Pläne auf Facebook als "totale Katastrophe".

"Wir sind nicht käuflich"

Grönland ist eine Insel zwischen dem Nordatlantik und dem Nordpolarmeer, auf der sich der US-Militärflugplatz Thule Air Base befindet. Die Insel hat den Status eines autonomen Territoriums von Dänemark. Trump, der sich derzeit in seinem Golfclub in Bedminster (New Jersey) aufhält, wird Anfang September erstmals in Dänemark erwartet. Es gibt keine Hinweise darauf, dass dabei über einen Grönland-Kauf gesprochen werden soll.

Grönlands Außenministerin Ane Lone Bagger erteilte dem Ansinnen des US-Präsidenten umgehend eine Absage: "Wir sind offen dafür, Geschäfte zu machen, aber wir sind nicht käuflich", sagte sie am Freitag.

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Grönland ist ein autonomes Außengebiet Dänemarks. Rund 80 Prozent des Landes sind von Eis bedeckt.
Foto: Reuters/LUCAS JACKSON

Neu ist die Idee, Grönland zu kaufen, nicht. 1946 hatte bereits der US-Präsident Harry Truman 100 Millionen Dollar für das Gebiet geboten.

Warum die Insel für die USA interessant ist? Es geht wohl um neue Schifffahrtsrouten, die sich mit dem Schmelzen des Eises ergeben könnten, aber auch um den Zugang zu Rohstoffen wie Öl – und auch um die Kontrolle des Nordpols, schreiben Nachrichtenagenturen.

Die USA haben bereits in der Vergangenheit Territorien gekauft – allerdings nicht in jüngster. 1867 kauften die USA etwa Alaska von Russland für damals 7,2 Millionen US-Dollar. 1917 kauften sie die "Dänischen West Indies", das heutige US-Außengebiet "Amerikanische Jungferninseln".

Reaktionen im Netz

Auf Twitter löste Trump teils empörte, teils belustigte Reaktionen aus. Die Insel sei "nicht zu verkaufen", schrieb ein Nutzer. Die Eisberge ebenso wenig.

Andere posteten Memes aus der Popkultur oder witzelten auf andere Weise über Trumps Idee:

(red, APA, 16.8.2019)