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Die Polizei lobt den erfolg der Waffenrückkaufaktion. Im bild bewachen zwei Polizeibeamte das Bezirksgericht der Stadt Christchurch, wo ein Mann im Frühjahr 51 Menschen in zwei Moscheen mit halbautomatischen Waffen tötete.

Foto: AP/Mark Baker

Wellington – Nach dem Terroranschlag auf zwei Moscheen mit 51 Toten vor fünf Monaten haben Neuseeländer gut 12.000 mittlerweile verbotene Waffen zurückgegeben. Waffenbesitzer hätten das Rückkaufprogramm der Regierung ausgezeichnet aufgenommen, teilte die Polizei am Freitag mit.

Nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf die beiden Moscheen in Christchurch hatte die Regierung im April die meisten halbautomatischen Waffen verboten. Wer sie legal erworben hatte, bekommt bis zu 95 Prozent des Kaufpreises zurück. Wer illegal in deren Besitz gekommen war und sie bis 20. Dezember zurückgibt, kommt um eine Strafe herum.

Ein Vorbild für die USA?

Viele Waffengegner loben die Aktion als Beispiel für andere Länder wie die USA. Der neuseeländische Waffenbesitzerverband Colfo rief allerdings rechtmäßige Eigentümer zu Wochenbeginn auf, die Rückgabe ihrer Waffen aufzuschieben, bis die Regierung eine höhere Entschädigung anbiete.

Als Ausgleich für die Waffenabgabe bekamen die bisherigen Besitzer vom Staat insgesamt gut 22 Millionen Neuseeland-Dollar (knapp 13 Millionen Euro) gezahlt. Die Rückkaufaktion hatte Premierministerin Jacinda Ardern in die Wege geleitet. Neuseeland stellte dafür umgerechnet 97 Millionen Euro bereit.

Wegen des Anschlags sitzt ein 28-jähriger Rechtsextremist in Untersuchungshaft. Dem Australier, der auf der Flucht festgenommen worden war, droht lebenslange Haft. Der Prozess soll im kommenden Frühjahr beginnen. (APA, 16.8.2019)