Maisie Williams als Arya Stark in der Fernsehserie "Game of Thrones".

Foto: HBO/ Fotograf: Helen Sloan

Die letzte Staffel der "Game of Thrones"-Reihe hat seit ihrer Veröffentlichung für allerlei Tumult gesorgt. Obgleich das Serienfinale bei großen Teilen der Fans eher auf Unmut stieß, durften die Macher beziehungsweise Schreiber zumindest einige Nominierungen für Fernsehpreise einheimsen.

Tim Porter, der vor allem für seine Arbeit an der HBO-Serie bekannt ist, wurden dabei drei Nominierungen und ein Emmy zuteil – darunter eine der 32 "GoT"-Nominierungen für die dritte Episode der achten Staffel, "The Long Night".

Wenig Dialog – umso mehr Spannung

In einem Interview mit dem "Hollywood Reporter" spricht Porter nun vor allem über die Problematik, die Handlung in "The Long Night" größtenteils für sich sprechen zu lassen. Er beschreibt die Episode als eine fortlaufende Handlungssequenz, die sich durch ein unterdurchschnittliches Maß an Dialog auszeichnet. "Es war eine konstante Suche nach dem richtigen Rhythmus", sagt Porter.

Eine der größten Herausforderungen sei es demnach gewesen, für einen Aufbau von Spannungen zu sorgen, die sowohl Hoffnung als auch Angst vermitteln sollten. Stoff, mit dem sich das Publikum beschäftigen könne, ohne die Charaktere reden zu lassen. Eine der Schlüsselszenen dafür sei Arya Starks Versuch, sich in der Bibliothek an den "White Walkers" vorbeizuschleichen.

Überlebenshorror in der Bibliothek

So lauteten die Worte des Regisseurs Miguel Sapochnik in Bezug auf Maisie Williams Szene als Arya in der Bibliothek: Es sollte als "survival horror" dargestellt werden. Dementsprechend wurde die Sequenz hauptsächlich ohne Musik gespielt – um die beinahe lautlose Fortbewegung Aryas zu unterstreichen.

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Beendet wurde die Sequenz mit Aryas Lauf durch die Korridore von Winterfell – auf der Flucht vor den "Wights", die sie in der Bibliothek noch umzingelten.

Der Tod des "Night King"

Porter erschien es vor allem wichtig, den Handlungsstrang der dritten Episode in drei Akte aufzubrechen, um ein "Battle Fatigue" auf alle Fälle zu verhindern. In Akt eins sollte die Spannung langsam aufgebaut werden, die Ankunft der Armee der Toten (der "Wights") war für Action und Chaos verantwortlich. Wohingegen der dritte und letzte Akt die Schnittstelle zwischen dem Auftritt des "Night King" und den Helden der Serie, die um ihr Leben kämpfen, bilden sollte – den Höhepunkt in Aryas Ankunft und Ermordung des Anführers der "Wights" findend.

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Um Arya urplötzlich auftauchen lassen zu können, musste sie laut Porter natürlich erst verschwinden. Von ihr musste kurz vor dem Finale der Fokus genommen werden, um den Effekt zu erzielen, die Zuschauer weder wissen zu lassen, wo sie war, noch, was sie tat. Sie sollte erst dann wieder ins Blickfeld rücken, wenn sie in Godswood ankommt, um den Anführer der Gegner zu beseitigen. (Stefanie Weissacher, 16.8.2019)