Vor dem Kauf es Produkts suchen viele Konsumenten nach Tests im Netz. Man will schließlich nicht die Katze im Sack kaufen. Doch nicht alle Review-Portale bieten tatsächlich unabhängige, seriöse Tests. Die schlechte Nachricht: es gibt sehr viele von diesen Abzockseiten. Die gute: Fake-Seiten sind anhand verschiedener Kriterien recht schnell zu erkennen.

Die deutsche Stiftung Warentest warnt vor Fake-Testportalen.
Foto: Stiftung Warentest

"Internet wimmelt vor erfundenen Testsiegern"

"Im Internet wimmelt es nur so vor erfundenen Warentests oder 'Testsiegern', die bei der Stiftung Warentest gut abgeschnitten haben, tatsächlich aber durchgefallen sind", warnte die deutsche Verbraucherschutzorganisation vor Kurzem. Dahinter stehen jedoch nicht unbedingt Hersteller, die ihre Produkte in besserem Licht darstellen wollen. Oft befinden sich bei den vermeintlichen Produkttests Links zu Online-Händlern wie Amazon. Klickt ein Nutzer darauf und kauft das Produkt tatsächlich, klingelt beim Website-Betreiber die Kasse. Denn über die sogenannten Affiliate Links bekommen Portale zwischen 1 und 15 Prozent des Nettopreises, sofern es zu einem Kauf gekommen ist. Es geht also um Geld.

Stiftung Warentest hat eine Liste mit Indizien erstellt, die auf Seiten mit gefälschten Tests hindeuten.
- Bei den vermeintlichen Tests prangt ein prominenter Link, der direkt zu einem Online-Händler führt.
- Die Produkte werden durchwegs positiv beschrieben.
- Die in den "Tests" verwendeten Fotos stammen oft von den Seiten der Online-Händler.
- "Testssieger der Stiftung Warentest" ist ein rechtlich geschützter Begriff. Fake-Portale verwenden daher oft (aber nicht immer) Umschreibungen.
- Seriöse Portale veröffentlichen auch die Testkriterien ihrer Tests und Informationen zur Durchführung. Diese fehlen bei den Fakes.
- Meist fehlen auch verpflichtende Angaben wie Impressum oder Datenschutzerklärung.

Nicht zuletzt gilt: die Tests von Organisationen wie Stiftung Warentest oder auch dem österreichischen Verein für Konsumenteninformation (VKI) können nicht kostenlos im Netz abgerufen werden. Sie sind entweder über die Printmagazine oder über Digital-Abos erhältlich.

Gefälschte Kunden-Reviews

Ein anderes Thema sind gefälschtes Reviews, die man direkt auf den Seiten der Online-Händler findet. Hierbei handelt es sich um vermeintliche Kundenmeinungen, die in Wirklichkeit vom Hersteller selbst stammen oder von jemandem, dem am Verkauf eines Produkts gelegen ist. Um diese zu erkennen, gibt es mittlerweile eigene Suchmaschinen wie Reviewmeta oder Fakespot. (br, 13.9.2019)