Wish sperrt Kunden bereits bei der ersten Reklamation aus – sie können ihren Account wieder freischalten, indem sie neuerlich über den Dienst einkaufen.

Die deutschen Verbraucherschutzzentralen warnen vor der Shopping-App Wish. Nutzer berichten von schnellen Sperren nach Reklamationen – etwa wenn ein Produkt nicht geliefert wird oder nicht der gewünschten Qualität entspricht. Der US-Dienst soll daraufhin nämlich Konten zudrehen, sodass User nicht mehr darauf zugreifen können. Um das Service wieder zu verwenden, rät Wish laut Berichten dazu auf, doch weitere Käufe zu tätigen, damit man das Konto wieder freischalten kann.

"Konto wegen übermäßig vieler Rückerstattungen markiert"

Der Anbieter begründet diese Maßnahme mit "Missbrauch der großzügigen Rückerstattungs- und Rückgaberichtlinien". Gesperrte Kunden erhalten laut WinFuture folgende Meldung: "Dein Konto wurde wegen übermäßig vieler Rückerstattungen markiert". Was damit genau gemeint ist, lässt das US-Portal offen. Gesperrte User berichten davon, dass diese Maßnahme bereits bei der ersten Reklamation in Kraft trat.

"Guter Ruf" mittels neuerlichen Käufen wiederherstellbar

Wish soll dann Kunden dazu aufrufen, neue Käufe zu tätigen, um ihren "guten Ruf" wiederherzustellen und somit neuerlichen Zugriff auf ihr Konto und somit den Kundensupport zu erlangen. Laut den Verbraucherschützern ist das absolut inakzeptabel – Kunden sollten sich auf keinen Fall darauf einlassen. Mit rechtlichen Konsequenzen muss der US-Anbieter vorerst nicht rechnen.

Spottpreise, aber lange Wartezeiten und mangelnde Qualität

Wish soll laut eigenen Angaben 300 Millionen Nutzer aufweisen. Das Portal lockt mit Schnäppchen aus Fernost. Produkte aus verschiedenen Kategorien sind hier zu Spottpreisen erhältlich. Allerdings müssen sich Kunden oftmals auf längere Wartezeiten und teils mangelhafter Qualität einstellen, wie ein Bericht der deutschen Verbraucherzentrale zeigt. Wish ist nur Vermittler, die eigentlichen Händler sitzen in China – dementsprechend schwierig ist eine Beschwerde. (red, 17.8.2019)