Die Huthi-Rebellen im Jemen werden vom Iran unterstützt.

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Sanaa/Riad – Die Huthi-Rebellen im Jemen haben einem Medienbericht zufolge Öl-Anlagen in Saudi-Arabien angegriffen. Der Luftangriff mit Drohnen habe eine Raffinerie und einen Öl-Speicher in Shaybah ins Visier genommen, berichtete der Sender Al Masirah unter Berufung auf einen Militärsprecher. Wann dies geschehen sei, wurde nicht mitgeteilt.

Eine Stellungnahme Saudi-Arabiens lag zunächst nicht vor. Das Königreich und die Vereinigten Arabischen Emirate führen eine Koalition gegen die Huthi-Rebellen im Jemen, die vom Iran unterstützt werden.

Südjemen-Miliz zieht sich aus Teilen Adens zurück

Gegen die Huthis kämpft auch die sogenannte Südjemen-Miliz. Allerdings ist die Frontstellung in Aden eine andere: Hier kämpfen die Truppen von Präsident Abd Rabbu Mansour Hadi gegen die Miliz, die seit Jahrzehnten für einen unabhängigen Staat Südjemen kämpft, wie er bereits vor der jemenitischen Vereinigung 1990 bestanden hatte.

Vergangene Woche flog die Militärkoalition Luftangriffe auf die Miliz in Aden und sprach von einer "direkten Bedrohung" für Jemens Regierung. Am Samstag zog sich die Miliz aus Teilen Adens zurück. Der Regierungssitz, der Oberste Gerichtshof, die Zentralbank und das Krankenhaus seien nicht länger in der Hand der Miliz, teilte der Informationsminister der international anerkannten Regierung, Muammar al-Iryani, am Samstag auf Twitter mit.

Zahlreiche Tote bei Kämpfen

Mehrere weitere, insbesondere militärische Einrichtungen standen aber noch unter Kontrolle der Miliz. Die Miliz des sogenannten Übergangsrats des Südens (STC) hatte vergangene Woche nach tagelangen Kämpfen gegen Regierungstruppen unter anderem den Präsidentenpalast in Aden erobert. Bei den Kämpfen wurden nach UN-Angaben mindestens 40 Menschen getötet, 260 wurden verletzt.

Die international anerkannte Regierung von Präsident Hadi hatte sich geweigert, Verhandlungen mit der Miliz zu führen, solange diese wichtige Einrichtungen Adens besetzte. Vor kurzem war eine gemeinsame Militärdelegation aus Saudi-Arabien und den Vereinten Arabischen Emiraten nach Aden gereist, um über einen Rückzug der Miliz zu verhandeln.

Die im Südjemen gelegene Hafenstadt Aden ist seit Jänner 2015 die Interimshauptstadt der Regierung. Präsident Hadi war aus der eigentlichen Hauptstadt Sanaa geflohen, als diese von den Huthi-Rebellen besetzt wurde. Er befindet sich inzwischen im Exil in Saudi-Arabien. (APA, 17.8.2019)