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Tausende gingen in der Hauptstadt Algier auf die Straßen.

Foto: AP/Toufik Doudou

Algier – Die politische Krise in Algerien schwelt weiter: Am Samstag stürmten Demonstranten das Büro der Nationalen Kommission für Dialog und Mediation, die angesichts der seit sechs Monaten anhaltenden Massenproteste in dem nordafrikanischen Land von Übergangspräsident Abdelkader Bensalah eingesetzt wurde. Die Demonstranten warfen der Kommission vor, den Willen des Volkes zu verraten.

Andauernde Proteste

Seit Februar dauern die Proteste in Algerien an. Zeitweise gingen Hunderttausende Menschen auf die Straßen. Im April beugte sich Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika dem Druck der Straße und des Militärs und trat zurück. Die für Anfang Juni angesetzte Präsidentschaftswahl wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Demonstranten werfen der Regierung und Übergangspräsident Bensalah vor, zur alten Elite zu gehören. Sie fordern einen Politikwechsel in dem gasreichen Land.

Die nationale Dialogkommission forderte am Samstag, so schnell wie möglich Präsidentschaftswahlen durchzuführen. Nur so könne die Sicherheit des Landes gewahrt bleiben. Die Kommission wurde angesichts der andauernden Proteste vom Übergangspräsidenten eingesetzt und ist umstritten. (APA, 17.8.2019)