Deutschlands Innenminister Horst Seehofer will auch Rückführungen nach Syrien prüfen.

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Berlin – Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat einen harten Umgang mit syrischen Asylwerbern angekündigt, die nach ihrer Flucht zu privaten Zwecken zwischenzeitlich nach Syrien zurückkehren. "Wer als syrischer Flüchtling regelmäßig in Syrien Urlaub macht, der kann sich ja nicht ernsthaft darauf berufen, in Syrien verfolgt zu werden", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag".

"Dem müssen wir seinen Flüchtlingsstatus entziehen", stellte er gegenüber der Zeitung fest. Seehofer bezog sich damit offenbar auf Menschen, die nach der Flucht aus dem Bürgerkriegsland regelmäßig in ihre Heimat reisen, um dort Verwandte zu besuchen oder auch Urlaub zu machen. Wenn dem deutschen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Reisen in das Herkunftsland bekannt würden, werde in der Behörde unverzüglich ein Widerruf des Flüchtlingsstatus geprüft, sagte Seehofer.

Rückführungen

Auch die Situation an Ort und Stelle werde intensiv beobachtet. "Wenn es die Lage erlaubt, werden wir Rückführungen durchführen", sagte der Innenminister der "Bild am Sonntag". Seehofer machte keine Angaben bezüglich Zahlen und schien auch nicht zu unterscheiden, ob es sich bei den Reisen um Besuche in umkämpften Regionen handelt.

Seit Beginn des Bürgerkrieges sind fast 780.000 syrische Personen nach Deutschland geflohen. Inzwischen hat die Armee von Präsident Baschar al-Assad mit Unterstützung Russlands weite Teile des Staatsgebietes wieder unter ihrer Kontrolle. (APA, red, 18.8.2019)