Ermittler am Tatort in der Parteizentrale der FPÖ Niederösterreich in St. Pölten.

Foto: APA/Helmut Fohringer

St. Pölten – Nach dem Brandanschlag auf die Landesgeschäftsstelle der FPÖ Niederösterreich in St. Pölten vom Montag vergangener Woche ist ein Beschuldigter in Haft. Er wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Leopold Bien, am Montag. Nach drei mutmaßlichen Komplizen wird weiterhin gefahndet.

Die Landespolizeidirektion teilte am Montag mit, dass die Festnahme eines Beschuldigten durch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) erfolgt sei. Aufgrund der Erhebungen zu weiteren Mittätern würden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft St. Pölten "derzeit keine weiteren Details über den Festgenommenen" bekanntgegeben.

Tatverdächtiger war im Spital

Der Verdächtige habe Brandverletzungen aufgewiesen und sich deshalb in einem Krankenhaus behandeln lassen, hieß es von der Polizei. Es soll sich um ein Spital in Wien gehandelt haben. Wann die Festnahme erfolgte, wurde vorerst nicht bekannt.

Laut Bien wurde bereits die U-Haft verhängt. Auch der Sprecher der Staatsanwaltschaft verwies darauf, dass "im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen" keine weiteren Angaben gemacht würden.

Gerüchte über Flüchtling als Täter

Sowohl der designierte FPÖ-Chef Norbert Hofer als auch FPÖ-Landesparteichef Udo Landbauer verwiesen am Montag auf Medienberichte, wonach es sich bei dem Festgenommenen "um einen subsidiär Schutzberechtigten handelt", und forderten dessen Abschiebung, sollte dem so sein. Die Polizei wollte die Gerüchte dem STANDARD weder bestätigen noch dementieren: Man mache derzeit keine weiteren Angaben über den Tatverdächtigen.

An dem Anschlag waren vier Personen beteiligt. Die Angriffe in der Zeit von 1.40 bis 2.07 Uhr erfolgten laut Polizei mit Wurfbrandsätzen. In einem von der FPÖ Niederösterreich veröffentlichten Überwachungsvideo war zu sehen, dass sich einer der Täter selbst angezündet hatte. (red, APA, 19.8.2019)