Über einen guten Start in den Urlaub entscheidet oftmals schon die richtige Sitzplatzwahl im Flieger. Dabei gilt es zunächst einmal festzuhalten, dass es zweierlei Fluggesellschaften gibt: jene, die Fluggäste willkürlich in den Flieger setzen und wo eine Sitzplatzreservierung standardmäßig kostet, und jene, bei denen sich Gäste nach der Buchung einen Sitzplatz aussuchen dürfen. Um es kurz zu halten: Low-Cost-Airlines wie Ryanair gehören häufig zu ersterer, Netzwerk-Airlines wie Austrian zu der zweiten Kategorie.

Dennoch entscheidet auch die Länge des Fluges, ob bei Netzwerk-Airlines der Platz kostenfrei ausgesucht werden darf: Auf der Kurz- und Mittelstrecke kostet der Wunschplatz extra, auf der Langstrecke darf man sich hingegen häufig einen Platz ohne Aufpreis aussuchen.

Reservierung Ja oder Nein

Viele Airlines bieten eine kostenfreie Sitzplatzreservierung zudem beim Online-Check-in an. Das Einchecken im Web kann beispielsweise bei Austrian 47 Stunden vor Abflug vorgenommen werden, bei Lufthansa 23 Stunden vor Abreise. Wer bis dahin noch keinen (kostenpflichtigen) Sitzplatz ausgewählt hat, kann dies somit nachholen. Doch Vorsicht: Beliebte Sitzplätze sind in diesem Fall eventuell schon vergriffen. Weiteres Kriterium: Ab der Business Class aufwärts ist die Platzreservierung meist bereits bei der Buchung inkludiert, in der Economy Class nicht.

Die Reisesuchmaschine checkfelix.com hat die Preise für eine Sitzplatzreservierung bei unterschiedlichen Airlines recherchiert.
Foto: checkfelix.com

Abgesehen von Unterschieden zwischen einzelnen Fluggesellschaften sollten Flugreisende bei der Ticketbuchung unbedingt auf inkludierte Leistungen achten: Je nach Tarif ist hier eine Sitzplatzreservierung bereits enthalten. Generell gilt: Je günstiger der Tarif, desto weniger inkludierte Leistungen sind zu erwarten. Wer also von vornherein einen Sitzplatz reservieren möchte, sollte nicht auf das günstigste Ticket schielen, sondern etwas tiefer in die Tasche greifen.

Gang oder Fenster

Grundlegend stehen Reisende vor folgender Entscheidung: Fenster, Mittelplatz oder Gang. Während sich der Fensterplatz hervorragend dazu eignet, den Kopf für ein Schläfchen an die Wand zu lehnen, muss beim Gang auf die Toilette eventuell über Mitreisende geklettert werden. Am Gang sitzend ergibt sich die Ausgangslage, niemanden beim Beinevertreten stören zu müssen, jedoch könnten der Personenverkehr im Gang sowie umhergehende Flugbegleiter als störend empfunden werden.

Billigfluglinien tendieren dazu, ihre Passagiere im Flieger willkürlich zu verteilen.
Foto: imago images / Frank Sorge

Der Mittelplatz bietet ehrlicherweise keinen der genannten Vorzüge: Zwischen (fremden) Menschen sitzend fühlt sich nicht jeder wohl. Die Lufthansa Group plant übrigens, Passagiere mit Fensterplätzen zuerst an Bord gehen zu lassen. Mittelplätze folgen, ehe die Fluggäste mit Platz am Gang boarden dürfen. Die Gruppe erhofft sich dadurch schnellere Abläufe und weniger Getümmel an Bord.

Vorne sitzen, wenn man's eilig hat

Ebenso einflussreich auf einen angenehmen Flug kann die Nähe zur Küche im Flugzeug, der sogenannten Galley, sein. Für Fluggäste, die sich auf Langstreckenflügen gerne an dort zur Verfügung gestellten Getränken bedienen, ist es wahrscheinlich sinnvoll, einen Platz in der Nähe zu reservieren. Doch auch hier gibt es einen Nachteil, denn wo die Bordküche ist, sind meist auch die Toiletten nicht weit: Neben Mitreisenden, die sich dort hinbegeben, können auch Gerüche der stillen Örtchen als unangenehm wahrgenommen werden.

Nach der Landung liegt es in der Natur der Reisenden, das Flugzeug schnell verlassen zu wollen – sei es, weil ein Anschlussflug erreicht werden muss, man einen Termin hat oder einfach nur rasch raus möchte. Bei allen genannten Gründen empfiehlt es sich, einen Sitzplatz vorne im Flugzeug in Beschlag zu nehmen: Beim Aussteigen ist man hier einfach näher am Ausgang. (red, 19.8.2019)