Ein Tool von MIT-Forschern könnte auch für Netflix interessant sein.

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Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine Methode entwickelt, die Videostreaming in langsamen WLANs verbessern soll, in denen mehrere Nutzer gleichzeitig Videos ansehen.

Das Problem: surfen mehreren Nutzer gleichzeitig im WLAN, wird im Normalfall die verfügbare Bandbreite auf sie gleich aufteilt. Aber nicht alle Inhalte brauchen unbedingt gleich viel Bandbreite. Im Fall von Videos kann es also sein, dass ein Nutzer einen hochauflösenden Film auf dem Fernseher ansieht, ein anderer nur ein Youtube-Video auf einem Smartphone streamt. Das Youtube-Video am Smartphone braucht aber möglicherweise weniger Bandbreite, um ordnungsgemäß wiedergegeben werden zu können, als der Film.

Interessant für Haushalte, aber auch Netflix

Das Minerva genannte Tool vom Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) analysiert Videos vor der Wiedergabe. So soll berechnet werden, ob beim Abspielen mehrerer Videostreams über WLAN eines der Videos in geringerer Qualität wiedergegeben werden könnte, um dem anderen Stream mehr Bandbreite zur Verfügung zu stellen. Das passiert sowohl vor der Wiedergabe, als auch zwischendurch, um die Bandbreite flexibel die Anforderungen der Videos anzupassen.

Die Software soll laut den Forschern ein Drittel der getesteten Videos so verbessert haben, als würde man ein 720p-Video auf 1080p upgraden, schreibt "Engadget". Das Tool soll sich nicht nur für kleine Netzwerke in Haushalten eigenen, sondern könnte für größere Regionen zum Einsatz kommen. Streamingdienste wie Netflix oder Hulu könnten davon profitieren. Neue Hardware müsste dafür nicht angeschafft werden, so die Forscher. (red, 19.8.2019)