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Washington – Die USA haben den ersten Test eines landgestützten Marschflugkörpers seit dem Rückzug aus dem INF-Atomwaffenvertrag bekanntgegeben. Eine für den konventionellen Einsatz konfigurierte Rakete habe am Sonntag in Kalifornien nach einem Flug von 500 Kilometern ihr Ziel getroffen, teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit.

Der Test wäre nach dem INF-Vertrag verboten gewesen. Das Abkommen, das 1987 zwischen den USA und der Sowjetunion geschlossen worden war, untersagte beiden Seiten Produktion, Tests und Besitz von bodengesteuerten ballistischen Raketen und Marschflugkörpern mit Reichweiten zwischen 500 und 5.500 Kilometern.

USA werfen Russland Verletzung des Vertrags vor

Die USA hatten den Vertrag Anfang Februar zum 2. August gekündigt, weil sie davon ausgehen, dass Russland ihn seit Jahren mit einem Mittelstreckensystem namens SSC-8 (russisch: 9M729) verletzt. Dieses soll in der Lage sein, Marschflugkörper abzufeuern, die sich mit Atomsprengköpfen bestücken lassen und mehr als 2.000 Kilometer weit fliegen können.

Das Pentagon hatte den Test bereits im März angekündigt, sollte Russland nicht zur Vertragstreue zurückkehren. Die "Washington Post" schrieb zu dieser Zeit, für November sei zudem der Test einer Mittelstreckenrakete mit einer Reichweite von 1.800 bis 2.500 Meilen (rund 2.900 bis 4.000 Kilometer) geplant. (APA, Reuters, red, 19.8.2019)