"Sommernachgespräch" in ORF 3 zum Nachsehen in der ORF-TVThek.

Foto: screenshot/tvthek.orf.at

ORF-Mann Hans Bürger, der im "Sommernachgespräch" auf ORF 3 zu einer Lockerheit findet, die ihn bei seinen ZiB 1-Kommentaren bisweilen verlässt, erzählt, dass Heinz-Christian Strache nach dem "Sommergespräch" von Norbert Hofer getobt habe. Bürger habe es in den ORF-Gängen aufgeschnappt. Mag sein. Auch die Nachbetrachtungen zu Hofers Auftritt wären allerdings dazu angetan gewesen, den Blutdruck des entfesselten Ibiza-Rappers ins Ungesunde zu hieven. Die plausiblen Worte von Peter Filzmaier (ZiB 2) boten Stoff und gipfelten in der Feststellung, Strache sei eine "wildgewordene Flipperkugel", die Hofer viel Kummer bereite.

Auch der designierte FPÖ-Chef wird angesichts der Benotung seines (in Bescheidenheit gepackten) Auftritts nicht zu Freudenflügen angesetzt haben. Filzmaier bescheinigte Hofer "Rehaugen", die sich so sehr nach einer Koalition mit der ÖVP sehnten, dass "es fast schon wehtat". Auf ORF 3 wurde Hofer später "nett, angenehm und sanft" genannt, was ihn auch nicht sonderlich gefreut haben dürfte.

Die Statements der Analysegruppe wiesen nämlich einen gelangweilten Unterton auf – im Sinne von: Hofer, ein Mann mit dem gewissen Nichts. Das eigentlich Schreckliche für Hofer war jedoch sein partiell völliges Verschwinden als Thema der Analysen. Novomatic. Bestechung. Postenschacher. Ibiza. Kickl. Ein FPÖ-Knittelfeld zwei.

Hofer schien bis zur Unsichtbarkeit begraben unter jenen Problemen, die seine Partei zurzeit plagen. Was vielleicht wiederum Strache gefreut hat. (Ljubiša Tošić, 20.8.2019)