Alexandra Wachter und Martina Madner vom Frauennetzwerk Medien.

Foto: Katharina Schiffl

Wien – Das Frauennetzwerk Medien präsentiert eine Liste mit mehr als 20 Politikexpertinnen. "Es gibt enorm viele Frauen mit politischer Expertise, trotzdem sind ihre männlichen Kollegen in den Medien viel häufiger vertreten. Das wollen wir ändern", sagt Martina Madner, stellvertretende Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien. "Außerdem nimmt die Liste auch manchen Journalistinnen und Journalisten die Ausrede weg, dass Männer angeblich einfacher zu finden und kontaktieren sind", heißt es dazu in einer Aussendung.

Weibliche Expertise sichtbarer machen

"Es ist also kein Ranking, sondern eine Liste von Expertinnen, von denen wir gerne öfters hören, sehen und lesen wollen", so Alexandra Wachter, sie ist ebenfalls stellvertretende Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien. Auf der Listen finden sich Politikwissenschaftlerinnen, Kommunikationswissenschaftlerinnen und Meinungsforscherinnen, aber auch Soziologinnen, Juristinnen, Frauen, die sich beruflich mit Online-Kommunikation auseinandersetzen und andere, "also Frauen mit ausgezeichneter Expertise, die bei Fragen während eines Wahlkampfs profunde Auskunft geben können", sagt Wachter. Sofern die Expertinnen auch parteipolitisch aktiv sind oder waren, oder auch für Parteien arbeiten, ist das vermerkt. Wachter: "Wir wollen das transparent halten."

Mit dieser Aktion, sollen Medien künftig Frauen und weibliche Expertise sichtbarer machen als heute. "Frauen sollen nicht nur studieren, forschen und analysieren und das im stillen Kämmerlein tun. Sie sollen ihre Expertise auch gleichberechtigt in den Medien präsentieren können. Wenn ein Medium, Frauen in einem wichtigen politischen Spielfeld wie einem Wahlkampf ausblendet, dann beschädigt es damit seine Glaubwürdigkeit", sagt Madner. "Wir haben 2019, da kann und sollte sich das kein Medium mehr leisten", ergänzt Wachter. (red, 20.8.2019)