Auf der Suche nach Wasser und Nahrung legen Elefanten etwa fünf bis 13 Kilometer pro Tag zurück.

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Elefanten sind recht mobile Tiere: Je nach Lebensraum legen sie auf der Suche nach Wasser und Nahrung etwa fünf bis 13 Kilometer pro Tag zurück. Auf der Suche nach einer Sexualpartnerin streifen männliche Elefanten oft deutlich weiter umher, nämlich zehn bis 17 Kilometer täglich.

Von einem Bullen in Kenia ist sogar bekannt, dass er innerhalb von drei Wochen mehr als 200 Kilometer zurücklegte und so nach Somalia gelangte, von wo er allerdings postwendend wieder zurückmarschierte. Schutzgebiete wie der Chobe-Nationalpark im nördlichen Botswana verzeichnen seit mehr als zwanzig Jahren einen stetigen Zuzug von Elefanten aus Nachbarstaaten, in denen die Tiere nicht geschützt sind.

Regen- und Trockenzeit

Die Frage, ob Elefanten auch regelmäßige jahreszeitliche Wanderungen zwischen nicht benachbarten Gebieten unternehmen, ist unter diesen Umständen nicht ganz einfach zu beurteilen und beschäftigt die Wissenschaft schon seit einiger Zeit.

Im vergangenen Jahr wurde sie zumindest zum Teil beantwortet: Südafrikanische Forscher analysierten die Bewegungen von 139 Elefanten, die zwischen 2002 und 2014 mit GPS-Halsbändern versehen worden waren, und kamen zu dem Schluss: Ja, sie wandern. Allerdings nicht alle und nicht jedes Jahr.

Lediglich 25 der untersuchten Individuen wechselten ihren Aufenthaltsort manchmal im größeren Stil, meistens indem sie ein bestimmtes Gebiet in der Regen- und ein anderes in der Trockenzeit aufsuchten.

Wie hoch der Anteil der Wanderer in einer Elefantenpopulation ist, dürfte von der Beschaffenheit des jeweiligen Lebensraums abhängen: So zeigten im namibischen Etosha-Nationalpark, der sehr trocken ist, 30 Prozent der Elefanten Wanderverhalten, während es im feuchteren Niassa-Nationalpark in Mosambik nur 13 Prozent waren. Auslöser dürfte oft weniger die prinzipielle Verfügbarkeit von Nahrung sein als deren Qualität.

Übrigens: Nicht nur Elefanten wandern, sondern auch Gnus, Lachse, Grauwale, Zebras und selbstverständlich Vögel wie die Pfuhlschnepfe und die Küstenseeschwalbe. (Susanne Strnadl, 29.8.2019)