Inmitten der Spannungen mit den USA hat der Iran ein neues Raketenabwehrsystem präsentiert. Dabei handle es sich um ein mobiles Luftabwehrsystem mit Raketen großer Reichweite, das der Iran eigenständig gebaut habe, berichteten Staatsmedien am Donnerstag.

Das Bawar-373-System soll angeblich bis zu 100 Raketen gleichzeitig erkennen und bis zu sechs Raketen konfrontieren beziehungsweise abschießen können.
Foto: APA/AFP/Iranian Presidency/HO

Das Staatsfernsehen zeigte Präsident Hassan Rohani bei der feierlichen Inbetriebnahme des Bawar-373-Systems, das dem russischen System S-300 ähneln soll. Verteidigungsminister Amir Hatami sagte zum Staatsfernsehen, dass das System Ziele und Flugzeuge in mehr als 300 Kilometer Entfernung erkennen könne, diese bei etwa 250 Kilometer Entfernung arretieren würde und bei 200 Kilometern Entfernung abschießen könne.

Außenminister Mohammed Zarif betonte indes erneut, dass der Iran keine Konfrontation im Golf suchen werde, man aber bestrebt sei sich selbst zu verteidigen.

Zweifel an Funktionalität

Die Islamische Republik hat angesichts internationaler Sanktionen, die sie an Waffenimporten hindern, eine große Rüstungsindustrie entwickelt. Westliche Experten zweifeln aber iranische Angaben zur Funktionalität der Waffen an.

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Präsident Rohani bei der feierlichen Präsentation des Abwehrsystems.
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Im Juni hatte der Iran mit einer Boden-Luft-Rakete eine US-Aufklärungsdrohne über dem Persischen Golf abgeschossen. Dies hatte die Spannungen mit den USA weiter verschärft. US-Präsident Donald Trump will die Führung in Teheran mit Sanktionen zu einem strengeren Abkommen über ihr Atom- und Raketenprogramm zwingen. Er hat das internationale Atomabkommen mit dem Iran deswegen im vergangenen Jahr aufgekündigt. (APA, red, 22.8.2019)