"Wird's besser? Wird's schlimmer? fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!"

So sprach einst Erich Kästner. Und recht hat er. Umso wichtiger ist es, schon die Jüngsten der Gesellschaft darauf vorzubereiten. Selbst am sonnigsten Sommertag kann hinter jeder Ecke, jedem Strauch, der Tod lauern. Wer das Haus verlässt, ist mit jedem Schritt einem schrecklichen Unfall näher, als ihm lieb sein kann. 

Und so scheint es nur konsequent, dass schon vor langer Zeit ein wunderbares Druckwerk auf die Gefahren des Alltags aufmerksam machte: "The Book of accidents. Designed for young children." Ein Buch, das eine Vielzahl möglicher Arten durch einen Unfall zu Tode zu kommen, anschaulich präsentiert – und zwar ausdrücklich für die Kinderhand gedacht. Ein recht spezieller Ratgeber aus dem Jahr 1831, der mögliche Gefahrenquellen aufzeigen sollte, und dies in drastischen Bildern und ebenso drastischer Sprache wirkungsvoll umsetzt.

Obacht beim Überqueren der Straße: Der nächste Pferdewagen könnte Ihr Verderbnis sein.
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Hunde sind böse, ganz böse. Und vor allem riesig, ausgesprochen riesig.
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Wie oft müssen wir noch vor der Kerzengefahr warnen?
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Pferde sind keine Spielkameraden, sie sind lebensgefährlich!
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Niemals mit Waffen spielen, sonst muss die Schwester dran glauben.
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Als Unfall würden wir diese Steinigung des Spielkameraden nicht unbedingt bezeichnen.
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Selbstverständlich ist auch die Küche eine Todeszone. Gefährliche Verbrühungen drohen.
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Pferde sind so gefährlich, die kommen mehrmals vor.
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Todesursache 669: Sturz aus der Kutsche!
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Das gefährliche Spiel mit dem Feuer.
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Ein Plädoyer für guten Schwimmunterricht.
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Tödlicher Fenstersturz! Wobei diese Fenster in Kniehöhe eine besondere Gefahrenquelle darstellen.
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Nicht jeder Stier ist so friedliebend wie Ferdinand.
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Treppen, die weithin unterschätzte Gefahr.
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Und natürlich darf der Klassiker nicht fehlen: Der Sturz vom Baum.
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Und nicht nur die Abbildungen weisen die Kleinen auf die Gefährdungen, die der ganz normale Alltag mit sich bringt, hin. Auch die schriftlichen Anmerkungen zu den Bildern sind sehr bemerkens- und lesenswert.
Hier ein doch recht gruseliges Beispiel, sehr gut als Abendlektüre vor dem Einschlafen geeignet.

Manchmal schlägt man schon ein Auge aus und lässt den anderen verunstaltet zurück.
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Die Herausgeber waren gewiss, dass das Buch tausende unschuldige Kinderleben retten würde, wie im Vorwort ausdrücklich angemerkt wird. Wie viele Kinder durch die Bilder und Beschreibungen nachhaltig traumatisiert wurden, ist nicht bekannt. (Kurt Tutschek, 30.8.2019)

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